Bordesholm. Arne Schmuck. Es geht weiter in der 3. Liga! Das dokumentierten am Sonnabend die Handballerinnen des TSV Wattenbek, die mit einem Danke-Lauf durch Bordesholm und Wattenbek der riesigen Unterstützung Rechnung trugen, die sie bei ihrem Crowdfunding zum Erhalt der Klasse erfahren hatten.
Trainer spricht von unfassbarer Aktion
Gleichzeitig war die etwa sechs Kilometer lange Runde ein erster Aufgalopp unter dem neuen Trainer Mannhard Bech. Am Dienstag wird es mit einer „echten“ Einheit dann so richtig losgehen. Mit einer knackigen Ansprache stimmte der 52-Jährige seine Schützlinge ein. „Es ist das eingetreten, worauf wir gehofft hatten“, sagte der Coach in Anspielung auf die mehr als 11.500 Euro, die beim Crowdfunding zusammengekommen waren. Es sei eine unfassbare Aktion gewesen und er maximal ambitioniert, betonte Bech, der im Hinblick auf den wegen der Corona-Pandemie ungewissen Saisonstart festhielt: „Wir müssen flexibel reagieren, was unsere Vorbereitung angeht.“
Der frühere THW-Profi schrieb den Spielerinnen, darunter auch seine Töchter Maxie und Mette, auf die Fahne, kein „Orga-Papst“ (O-Ton) zu sein und erklärte: „Ich werde euch nicht sagen, welche Straßen ihr entlang laufen sollt. Im Übrigen wird die Langstrecke überschätzt. Ich lege im Training eher Wert auf kurze, intensive Geschichten, was aber nicht bedeutet, dass ihr nicht auch mal längere Strecken laufen dürft.“
Mit von der Partie waren am Sonnabend die Neuzugänge Raphaela Steffek, Svenja Pahl (beide HSG Jörl/Doppeleiche Viöl) und Emma Schwitzer (MTV Dänischenhagen). Deren Mutter fungiert künftig als Co-Trainerin in Wattenbek. „Ich bin hier unverhofft reingerutscht und finde es total cool, mit einsteigen zu können“, sagte Karen Schwitzer.
Für Svenja Pahl wird ein Spitzname gesucht
Mannhard Bech kündigte derweil an, dass sich Anfang Juni eine österreichische Torfrau im Probetraining beim TSV Wattenbek vorstellen wird.
Dass der ehemalige Kieler Bundesligaspieler zu frotzeln versteht, musste eine der neuen Spielerinnen feststellen. „Hast du einen Spitznamen?“, fragte er Svenja Pahl. Die 30-Jährige zuckte erst mit den Schultern, dann sagte sie ein wenig schüchtern: „Pahl.“ Der Coach entgegnete prompt: „Nein, das wollen wir nicht. Dann nennen wir dich erst mal Svenja oder Svenni, solange wir noch keinen Spitznamen für dich haben.“
Sprach’s, setzte sich aufs Rad und begleitete per Drahtesel seinen laufenden Tross.
Quelle: Holsteinischer Courier, 24.05.2020 von Arne Schmuck