Bordesholm. Jörg Lühn. Zuletzt knallte die Peitsche beim Saisonstart in der 3. Handball-Liga Nord-Ost ganz laut: Wattenbeks Neuerwerbung Raphaela Steffek erzielte kurz vor dem Ende das Siegtor zum 31:30 (17:14)-Erfolg gegen den SV Grün-Weiß Schwerin.
Sechs Sekunden vor Schluss fällt das Siegtor
Die Uhr lief bedrohlich auf das Ende zu, als Daria Rassau für den Aufsteiger zum 30:30 (60.) ausglich. Noch 17 Sekunden waren zu spielen. Eine schnelle Mitte wurde mit einem Pass von Torhüterin Beke Ketelhut zu Rieka Thal eingeleitet. Von dort ging der Ball zu Hannah Pauli, die Steffek bediente. Sechs Sekunden vor Schluss traf die Linkshänderin zum Sieg für den TSV Wattenbek.
Zwar nahm Grün-Weiß noch ein Team-Time-Out und setzte auf die siebte Feldspielerin. Doch Atsuko Takara unterbrach den Aufbau, und der 14-Meter-Freiwurf brachte Ketelhuts Tor nicht mehr in Gefahr. „Wenn ein Fußballprofi 14 Tage verletzt ist, muss der Spieler seinen Rhythmus finden. Wir haben acht Monate kein Spiel gehabt“, sah Wattenbeks Trainer Mannhard Bech in der Pause eine Ursache für das Auf und Ab im Spiel.
Plötzlich liegt Schwerin vorn
Seine Mannschaft konnte nicht das gewünschte Feuerwerk zünden. Immer wieder löschte Schwerin die Lunte. Wattenbek hatte nach dem Treffer von Thal zum 6:2 (8.) einen ersten Puffer erspielt. Schwerin schloss zum 10:11 (20.) auf, lief nach einem Siebenmetertreffer von Maxie Bech einem 11:16 (25.) hinterher. Im zweiten Abschnitt traf Pauli für die „Peitschen“ zum 22:16 (40.). Aber dem Ruhekissen ging die Luft aus. Schwerin erzielte sieben Tore in Folge und lag gar mit 23:22 (49.) vorn. Nun war die Partie spannender als ein Samstagabend-Krimi.
Binnen 56 Sekunden drehten Maxie Bech per Siebenmeter und Anne Zellmer nach dem 24:25 (52.) die Partie. Schwerin glich den Vorsprung, den danach Steffek und Neuling Britt Punzius (drei Tore in Folge) herauswarfen, fünf Mal aus. Am Ende halfen selbst neun Treffer von Vivien Erdmann den Gästen nicht. Ein Sonderlob verdiente sich Jamila Popiol, die den Vorwärtsdrang Erdmanns am besten unter Kontrolle bekam. Vor ihr konnten Steffek, Thal und Svenja Pahl die zweitligaerfahrene Akteurin nicht stoppen.
TSV Wattenbek: Ketelhut, Schenk – Schwitzer, Punzius (3 Tore), Kliese, Zellmer (5), Lietzau (1), Thal (4), Pahl, Danker, Takara (1), Maxie Bech (7/davon 6 Siebenmeter), Popiol, Steffek (8), Pauli (2), Mette Bech.
SR: Drews/Dieckmann (DHG Sandesneben).
Zuschauer: 40.
Nächster Gegner: HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen (A/Sonnabend, 24. Oktober, 17.30 Uhr).
Quelle: Holsteinischer Courier von Jörg Lühn 18.10.2020