Beim TSV Wattenbek startet eine neue Ära

TSV Wattenbek (3. Handball-Liga Nord-Ost der Frauen 2020/21) – hintere Reihe von links: Svenja Pahl; Maxie Bech; Anne Zellmer; Gesche Kliese, Trainer Mannhard Bech; mittlere Reihe von links: Britt Punzius, Mette Bech, Raphaele Steffek, Ronja Sawierucha, H

Mehrere Personalwechsel im Kader und Umfeld prägen das Bild bei den „Peitschen“. Erster Gegner ist Schwerin

Wattenbek. Jörg Lühn. Der TSV Wattenbek startet in seine vierte Drittliga-Spielzeit. Mit dem SV Grün-Weiß Schwerin wird am kommenden Sonnabend um 16 Uhr der erste von drei Aufsteigern aus der Frauenhandball-Oberliga Ostsee-Spree in der Sporthalle am Bordesholmer Langenheisch erwartet.

 

Aufbruchstimmung dank Crowdfunding

 

Am 7. März bestritten die „Peitschen“ ihr bislang letztes Spiel. Im Anschluss wurde die Saison auf Grund der Corona-Pandemie abgebrochen. Aber nicht nur das: Die Zukunft des Clubs hing an einem ganz dünnen Faden. Erst über eine einmalige Crowdfunding-Aktion wurde ein neues Tuch genäht, das Halt gab. 163 Unterstützer spendeten 11.964,27 Euro. Angestrebt und notwendig zur Sicherung des Spielbetriebes waren 7000 Euro. Das erzeugte riesige Aufbruchstimmung.

 

Dazu gab es einige Umbesetzungen im Bereich des Funktionärsteams. Der langjährige Obmann Ernst-Werner Jappe machte nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen den Weg frei für Kolja Bustorf. Seit Mai arbeitet nun Mannhard Bech als Trainer und ist Nachfolger von Tim Bracklow. Der 52-jährige Bech, der als Spieler zum Meisterteam des Bundesligisten THW Kiel 1994 und 1995 gehörte, ist im ersten Jahr kostenfrei tätig und löst damit ein vorab gegebenes Versprechen ein. „Die Turnhalle ist meine Energiequelle“, sagt der renommierte Jugendausbilder und Vereinstrainer.

 

Raphaela Steffek ist ein Torgarant

 

Aber in Wattenbek gab es Anfangsschwierigkeiten. Stammkräfte wie Torhüterin Katharina Kaube und die Außenangreiferinnen Joyce Roeske und Kristin Bahde verabschiedeten sich, Ersatz musste her. Zugänge fanden erst nach und nach den Weg zum TSV. Hochkarätigster Neuling ist Raphaela Steffek, die in der Abbruchsaison 110 Tore für die HSG Jörl/Doppeleiche Viöl warf und damit Rang 5 in der Drittliga-Torjägerliste belegte.

 

Dauerbrennerin im Team ist Hannah Pauli, die 60 der 61 Drittligaspiele für Wattenbek absolvierte. „Wir haben nie mit der vollen Kaderstärke trainieren können“, warnt Bech vor übertriebenen Erwartungen. Sein Ziel sei es, schnell möglichst viele Punkte im Kampf um den Ligaverbleib zu sammeln. „Wir werden uns im Laufe der Saison steigern“, verspricht der Coach.

TSV Wattenbek (Frauen) / 3. Liga Nord-Ost 2020/21

 

Zugänge: Svenja Pahl, Raphaela Steffek (beide HSG Jörl/Doppeleiche Viöl), Britt Punzius (AMTV Hamburg), Jessica Krass (TSV Altenholz), Emma Schwitzer (MTV Dänischenhagen), Ronja Sawierucha (SG Bordesholm/Brügge B-Junioren).

 

Abgänge: Katharina Kaube, Joyce Roeske (beide HL Buchholz 08-Rosengarten II), Lucia Kollmer (Buxtehuder SV II), Lea Lackner (SG Altona), Kristin Bahde (Preetzer TSV), Annika Heinrichsen (HSG Holstein Kiel/Kronshagen, während der vergangenen Saison), Luisa Karau (Ziel unbekannt).

 

Kader (18 Spielerinnen)

 

Tor: Beke Ketelhut (26 Jahre), Jessica Krass (26), Katharina Schmöde (22)

 

Feld: Maxie Bech (22), Britt Punzius (19), Katja Lietzau (27), Hannah Pauli (27), Jamila Popiol (22), Ronja Sawierucha (17), Atsuko Takara (21), Rieka Thal (23), Anne Zellmer (31). Gesche Kliese (17), Antonia Danker (17), Mette Bech (17), Emma Schwitzer (16), Svenja Pahl (30), Raphaela Steffek (25).

 

Trainer: Mannhard Bech (52) seit Mai 2020.

Co-Trainerin: Karen Schwitzer (49).

Betreuerin: Franziska Schenk (33/gleichzeitig Stand-by-Torhüterin).

Sportphysiotherapeut: Angela Popiol (50).

Obmann: Kolja Bustorf.

 

Durchschnittsalter des Spielerkaders: 22,50 Jahre.

 

Platzierung 2019/20: Tabellenachter mit 12:22 Punkten (6 Siege/0 Unentschieden/11 Niederlagen) und 501:494 Toren.

Saisonziel: Klassenerhalt.

Titelfavoriten: keine Angabe.

 

Meisterschaftsstart: SV Grün-Weiß Schwerin (H/Sonnabend, 17. Oktober, 16 Uhr).

 

Courier-Prognose: Es ist einiges drin für Wattenbek. Platz 6 ist auf alle Fälle zu schaffen.

Quelle: Holsteinischer Courier von Jörg Lühn 11.10.2020