TSV Wattenbek verliert Leistungsträgerin Anne Zellmer

Wird nicht mehr für den TSV Wattenbek auf Torejagd gehen: Anne Zellmer (am Ball), hier in einem Duell mit der mittlerweile für die „Peitschen“ spielenden Svenja Pahl, seinerzeit noch im Trikot der HSG Jörl/Viöl. Jörg Lühn.

Die 32-Jährige verlässt den Drittligisten aus beruflichen Gründen in Richtung Frankfurt am Main.

Wattenbek. Jörg Lühn. Der Handballspielbetrieb beim Drittligisten TSV Wattenbek steht still. Bedingt durch den Lockdown ist coronabedingt kein Trainings- und Punktspielbetrieb möglich. Aber in den Kader ist Bewegung gekommen. Spielmacherin Anne Zellmer wird die „Peitschen“ noch vor Ablauf der unterbrochenen Serie verlassen. Die 32-Jährige verändert sich aus beruflichen Gründen Richtung Frankfurt/Main.

 

In der Bankenmetropole wird Zellmer zum 1. Februar beim Verband Deutscher Eisenbahner die Stelle als Sport- und Gesundheitsmanagerin antreten. „Als kurz vor Weihnachten die Zusage kam, musste ich nicht lange überlegen. Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe“, sagte Zellmer dem Courier. Allerdings gesteht sie jedoch ein, auch „ein bisschen traurig“ zu sein.

 

289 Tore in der Vita

 

Seit 2016 trug die Lenkerin und Denkerin das Trikot des Clubs aus der Gemeinde bei Neumünster im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Gleich in ihrem ersten Jahr schaffte Zellmer, die zuvor für den TSV Kandel, Bayer Leverkusen II, den Pulheimer SC und den THW Kiel gespielt hatte, mit den Wattenbekerinnen nach der Meisterschaft in der Oberliga den Aufstieg in die 3. Liga. Dabei absolvierte sie insgesamt 85 Spiele und warf 289 Tore – zahlreiche davon bescherten Wattenbek die Punkte auf der Habenseite. Nicht ausgeschlossen ist, dass Zellmer in Hessen ihre Handballlaufbahn fortsetzt. Allerdings ist in der Drittligastaffel Süd-West mit dem Spitzenreiter HSG St. Leon/Reilingen der dichteste Club mehr als 100 km entfernt.

 

Beruflich fühlt sich die quirlige Rechtshänderin bestens gerüstet. Nach ihrem Bachelor in Köln vollendete Zellmer in Kiel ihre Ausbildung mit dem Master in Sportwissenschaften. Aktuell läuft noch eine Weiterbildung zur ganzheitlichen Ernährungsberaterin.

 

Trainer hat Alternativen im Visier

 

Wattenbeks Trainer Mannhard Bech, der sich gerade im Kreis seines Teams für die Kaderplanung 2021/22 umhört, sagte: „Das ist für uns sportlich ein herber Verlust.“ Allerdings hat der Coach schon eine Idee. Für die Spielmacherposition kommen nach der ersten Einschätzung die erfahrene Hannah Pauli und Nachwuchshoffnung Mette Bech (eine der beiden beim TSV Wattenbek spielenden Töchter des Trainers) infrage.

Quelle: Holsteinischer Courier von Jörg Lühn 08.01.2021