Schnelltests sei Dank: Drittligist TSV Wattenbek nimmt Training wieder auf

Unter großem Jubel wird die Halle betreten. Mit dem MTV Heide bahnt sich eine Kooperation an.

Endlich wieder gemeinsam trainieren: Nach fünf quälend langen Lockdown-Monaten öffnen sich für die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek langsam die Schranken. Bevor es jetzt am Eingangsportal der Sporthalle am Möhlenkamp in Bordesholm das Signal „du darfst hinein“ gab, wurde einem Hygienekonzept höchste Bedeutung beigemessen. Zur Bekämpfung der Pandemie mussten alle einen negativen Covid-19- Antigen-Schnelltest vorlegen. Nur dann ist die gemeinsame Ausübung von Sport zulässig. Allerdings nur deshalb, weil der Deutsche Handballbund (DHB) seine 3. Liga als Profisport einstuft. Somit greift Paragraf 11 der Landesverordnung.

 

Es tränen die Augen

Die Anspannung war vor der Halle zu spüren. Im Vorraum nahm die Physikalisch-Kaufmännische Assistentin (PKA) Silke Laskowski von der KlausGroth-Apotheke in Bordesholm einen nasopharyngealen Abstrich vor. Ganz vorsichtig führte sie einen Tupfer in die Nase bis hin zum Rachenraum ein. Bei Raphaela Steffek tränten etwas die Augen, Handball-Obmann Kolja Bustorf sagte zuvor, er sei sehr empfindlich. „Aber diesmal war das gar nicht so schlimm“, ergänzte der Abteilungsleiter. Im Anschluss warteten die Probanden die vorgegebene Zeit und erhielten von Laskowski ihr persönliches Testergebnis. Alle waren negativ, sodass die Halle unter großem Jubel betreten werden durfte. Positiv war hingegen, dass die Handballerinnen von der Apotheke bei dieser Testmaßnahme unterstützt wurden und keinen monetären Beitrag leisten mussten. „Das wäre für uns als Verein auch gar nicht zu stemmen“, betonte Bustorf. Ein Test ist vor jeder Trainingseinheit und vor jedem Spiel erforderlich.

 

Verzicht auf Liga-Cup

Wattenbek wird nach einer DHB-Modusänderung in dieser Saison nicht mehr wettkampforientiert spielen. Absteiger gibt es keine. Während die „Peitschen“ die Aufstiegsambitionen des MTV Heide unterstützen, sagte Bustorf über den angebotenen Liga-Cup: „Wir haben nicht gemeldet.“ In der Halle schickte Trainer Mannhard Bech seine Spielerinnen nach einer kurzen und auf Abstand ausgerichteten Begrüßung in die Bewegung. Später ging es mit Kräftigungsübungen auf einem Pezziball und verschiedenen Wurfchallenges weiter. Nach 75 Minuten war Schluss.

 

Grub an der Angel

Personell wurden einige Weichen gestellt. Jamila Popiol schließt sich der zweiten Mannschaft der Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten an, Katja Lietzau und Svenja Pahl beenden ihre Laufbahn. Ferner sagt Antonia Danker vor dem beginnenden Abiturjahrgang dem Handball „servus“. Dafür hofft Trainer Mannhard Bech, mit Emma Grub (VTZ Saarpfalz) ein Talent, das schon im DHB-Sichtungskader steht, in den Norden holen zu können. „Das ist eine Granate“, urteilte der Ex-Bundesligaspieler. Künftig soll zwei Mal pro Woche trainiert werden, „je nach dem, was mit den Testungen möglich ist“, erklärte der Coach.

 

Heide will in die 2. Liga

Die Gunst der Stunde möchte mit dem MTV Heide einer der Landesrivalen des TSV Wattenbek in der 3. Handball-Liga der Frauen nutzen. Zu gerne würden die Dithmarscherinnen in die 2. Bundesliga aufsteigen. Zusammen mit dem Frankfurter HC und dem TV Aldekerk 07 spielt Heide in der Nordgruppe der Aufstiegsrunde. Als Leihgabe erhalten die Dithmarscherinnen mit Rückraumspielerin Raphaela Steffek, Torhüterin Karen Tapkenhinrichs und möglicherweise Rückraumspielerin Maxie Bech – die Entscheidung ist noch offen – drei Spielerinnen des TSV Wattenbek als Verstärkung. „Wenn Heide aufsteigen sollte, können wir in der kommenden Saison über das Zweifachspielrecht U23- Spielerinnen von Heide bekommen“, erläutert Wattenbeks Trainer Mannhard Bech den Hintergrund.

 

Fortuna Düsseldorf am Start

In der Parallelstaffel (Gruppe Süd) kämpfen der ESV 1927 Regensburg, der SV Allensbach und Fortuna Düsseldorf um die beste Ausgangsposition. In einer einfachen Vorrunde spielt jeder gegen jeden in der jeweiligen Gruppe, wobei jedes Team ein Heim- und ein Auswärtsspiel absolviert. In der Zwischenrunde werden mit Überkreuzspielen der Erst- und Zweitplatzierten der Vorrunde die ersten zwei Aufstiegsplätze in Hin- und Rückspielen ermittelt. Die jeweiligen Drittplatzierten der Vorrunde spielen in einer Qualifikationsrunde in Hin- und Rückspiel um die Teilnahme an der Endrunde. In dieser spielen die Verlierer der Zwischenrunde und der Sieger der Qualifikationsrunde der Drittplatzierten in einer einfachen Runde den dritten Aufstiegskandidaten aus. Dieser muss sich anschließend noch in zwei Relegationsspielen gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga behaupten.

 

Quelle: Holsteinischer Courier von Jörg Lühn 02.04.2021