Bordesholm. Jörg Lühn. Es war mehr drin für den TSV Wattenbek. Die Drittliga-Handballerinnen unterlagen der HSG Jörl/DE Viöl mit 19:23 (13:13).
Einer der Knackpunkte der Partie war wohl die Rote Karte gegen Wattenbeks Hannah Pauli. In der 30. Minute wurde die 26-Jährige disqualifiziert, weil sie gegen Jörls Linksaußen Stine Jansen im Zweikampf die Hüfte herausgeschoben haben soll. „Eine Spielerin mit dieser Erfahrung darf da nicht so hingehen“, sagte Jörls Trainer Thomas Blasczyk. Zwar konnte Wattenbek nach zwei Minuten Strafzeit wieder auffüllen, war jedoch einer starken Rückraumkraft beraubt. Immer wieder versuchte Anne Zellmer sich im eins gegen eins und musste zusätzlich den Ball für ihre Nebenspielerinnen schnell machen.
Wattenbeks Trainer Andreas Juhra variierte nun viel und griff dabei einige Male auch auf die angeschlagene Maxie Bech zurück. „Das kann man so nicht trainieren“, sagte Juhra. Den Rückraum bestückte er deshalb kurz mit Annika Heinrichsen, Luisa Krau, Joyce Roeske oder Lea Lackner. Der Erfolg war mäßig. Der Coach versuchte es in einem fehleranfälligen Spiel beider Teams mit einer offensiven 4:2-Abwehr. Kristin Bahde und Zellmer kümmerten sich in Manndeckung um die Jörlerinnen Lena Schulz und Raphaela Steffek. „Wenn wir da ein bisschen wacher sind, kommen wir mehr in den Gegenstoß und eben auch zu einfachen Toren“, verriet Juhra seine Absicht. So aber musste sein Team nach dem 17:17 (46.), das Bahde per Siebenmeter erzielte, den Faden abreißen lassen. Drei Mal versäumten die Gastgeberinnen nach dem 17:18 den abermaligen Ausgleich. „Wenn wir in Führung gehen, kommt auch das Publikum noch einmal“, hoffte Juhra vergeblich auf den überspringenden Funken. Jörl zog schließlich entscheidennd auf 22:17 (59.) davon. Blasczyk sprach von einem „typischen Derby“, während Juhra seinem Team „keinen Vorwurf“ machen wollte.
TSV Wattenbek: Kaube, Ketelhut – Roeske (3 Tore/davon 1 Siebenmeter), Heinrichsen, Zellmer (5), Lietzau (1), Thal (3), Karau, Takara, Maxie Bech (2), Bahde (3/1), Popiol (1), Pauli (1), Lackner, Kollmer, Potratz.
Schiedsrichter: Ebel/Krähe (SV Garßen Celle). – Zuschauer: 163. –
Nächster Gegner: VfL Oldenburg II (H/Sonnabend, 5. Oktober, 16 Uhr).
Quelle: Holsteinischer Courier, 22.09.2019