Ausrufezeichen trotz Stimmungskiller beim TSV

Die „Peitschen“ siegen ohne den freigestellten Chefcoach Andreas Juhra mit 31:24 in Owschlag.

Ausnahmsweise hat Wattenbek in Person von Anne Zellmer (links) und Hannah Pauli (rechts) einmal das Nachsehen. Josefine Lüthje (OKT) setzt sich durch und erzielt einen ihrer sieben Treffer. Guido Pillich.

Owschlag. Turbulente Stunden erlebte der TSV Wattenbek. Nach Courier-Informationen wurde Chefcoach Andreas Juhra unmittelbar nach dem Abschlusstraining am Freitagabend gefeuert. Knappe 21 Stunden später feuerte die Mannschaft aus allen Rohren und gewann das wichtige Landesderby in der 3. Handball-Liga Nord der Frauen bei der HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen mit 31:24 (15:8). In der Tabelle verbesserten sich die „Peitschen“ mit jetzt 10:12 Punkten auf Rang 7.

 

Presseerklärung wirft Fragen auf

 

Verantwortlich auf der Bank saß der bisherige Co-Trainer Tim Bracklow. Rund vier Stunden nach dem Spiel erreichte den Courier eine Presseerklärung. Der unterzeichnende Handballobmann Ernst-Werner Jappe beruft sich darauf, Juhra erst am Sonntag „von den Traineraufgaben entbunden“ zu haben. Wörtlich heißt es: „Wir bedanken uns bei Andreas für den großen Einsatz bei unseren ,Peitschen’ und würdigen den sportlichen Erfolg.“ Laut des Schreibens werde der bisherige Co-Trainer Bracklow – genannt ist wieder der 15. Dezember – „interimsmäßig die Trainerfunktion übernehmen“.

 

Bracklow rückt interimsmäßig auf

 

Im offiziellen Spielprotokoll zur Partie bei OKT tauchte der Name Juhra allerdings schon nicht mehr auf. Bracklow führte mit David Flaig das Team durch die heikle Aufgabe. Dazu sagte der 31-Jährige: „Ich habe immer gut mit Andreas zusammen gearbeitet und werde bis Saisonende interimsmäßig übernehmen. Die Trennung war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Schön, dass die Mädels den Kopf oben behalten haben.“ Die Aussagen und das Schreiben lassen die Vermutung zu, dass Juhra zwar in Kenntnis einer sofortigen Trennung gesetzt wurde, wohl aber noch die Mannschaft zum Sieg bei OKT führen sollte. Des scheidenden Trainers Stolz ließ das sehr wahrscheinlich nicht zu – ein echter Stimmungskiller in der Vorweihnachtszeit.

 

Am Ende gibt es ein Schaulaufen

 

Bracklow aber lobte: „Das Ergebnis ist der guten Vorarbeit von Andreas auf die Partie zu verdanken.“ Nach ihrer anfänglichen 4:3-Führung (8.) setzten sich die Gäste ab und zogen mit dem Treffer von Maxie Bech gar auf 20:9 (37.) davon. Der Rest war Schaulaufen mit anschließender Weihnachtsfeier in Rendsburg – ebenfalls ohne Juhra.

TSV Wattenbek: Kaube, Ketelhut – Roeske (7 Tore/davon 3 per Siebenmketer), Kliese, Heinrichsen (1), Zellmer (4), Lietzau (1), Thal (3), Karau, Kollmer (4), Danker (1), Takara, Maxie Bech (9), Popiol, Pauli (1), Lackner.

 

SR: J. Lauenroth/Surrow (Halstenbeker TS/Elmshorner HT). – Zuschauer: 94. – Nächster Gegner: HSG Jörl/Doppeleiche Viöl (H/Sonnabend, 25. Januar, 16.45 Uhr).

Quelle: Holsteinischer Courier, 15.12.2019 von shz