Wattenbek verliert gegen den Landesrivalen Heide

Die Juhra-Schützlinge ziehen gegen den starken Aufsteiger MTV nach einer 20:12-Führung noch mit 27:30 den Kürzeren.

Der Anfang vom Ende von Wattenbek: Maxie Bech (rechts) wird von Heides Lea Janßen attackiert, verletzt sich im Anschluss an diese Szene und kann dann nicht mehr weiterspielen. Jörg Lühn.

Bordesholm. Jörg Lühn und Arne Schmuck. Auch das zweite Landesderby in dieser Saison endete für die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek mit einer Niederlage. Gegen den ganz starken und weiterhin verlustpunktfreien Aufsteiger MTV Heide unterlagen die Schützlinge von Trainer Andreas Juhra vor 199 Zuschauern am Bordesholmer Langenheisch mit 27:30 (17:11). Mit 4:4 Zählern ist Wattenbek Tabellensechster.

 

Die Schlüsselszene der Partie war die Verletzung von Wattenbeks Rückraumspielerin Maxie Bech, die beim Stand von 19:12 (34.) bei einem Durchbruchversuch hart angegangen wurde, daraufhin unglücklich aufkam – sie trat einer Heiderin auf den Fuß – und mit einer Blessur am Sprunggelenk ausschied.

 

„In der Phase danach sind wir zu hektisch geworden und haben zu viele Bälle verworfen“, resümierte Juhra später. Im ersten Angriff nach Bechs Malheur traf Rieka Thal zum 20:12, ehe das Unheil über die Einheimischen hereinbrach. Heide agierte über die gesamte Spieldauer mit einer offensiven 3:3- oder 1:5-Abwehr und servierte damit den hinter den Bänken anwesenden Teilnehmern des laufenden B-Lizenz-Trainerlehrgangs des Landesverbandes allerbesten Lehrstoff. Der MTV nutzte den Umstand, dass Bech fortan passen musste, und legte mit einem sagenhaften 12:2-Lauf eine 24:22-Führung vor (52.). Wattenbek öffnete jetzt ebenfalls die Defensive, weil Bech im Mittelblock schmerzlich vermisst wurde und damit der Abwehrverbund nicht mehr wie gewünscht funktionierte. In diesem kuriosen Spiel kamen die „Peitschen“ nach dem 24:27 knapp vier Minuten vor dem Ende durch Treffer von Kristin Bahde und Hannah Pauli auf 26:27 heran (58.), verkürzten 90 Sekunden vor Ultimo durch Anne Zellmer auf 27:28 und bewegten sich in der Nähe eines Unentschiedens. Dann aber schlug Heide noch zwei Mal eiskalt zu und sicherte sich einen 30:27-Erfolg. Die Anfänge der Partie hatte zunächst Heide bestimmt (7:9/14.), bevor Wattenbek mit einem 10:2-Lauf eine klare 17:11-Pausenführung herauswarf. In der zweiten Hälfte des ersten Abschnitts hatte Beke Ketelhut drei Siebenmetereinsätze zwischen den Pfosten der „Peitschen“. Einen wehrte sie ab, einer ging vorbei, einer zerschellte an der Latte. Alles sprach für die Gastgeberinnen. „Die Mädels haben von der 15. bis zur 35. Minute ein richtig geiles Spiel gemacht, sich am Ende jedoch leider nicht belohnt“, stellte Juhras fest und stöhnte: „Bechs Verletzung hin oder her, wir hätten niemals verlieren dürfen.“ Bemerkenswert war die Siebenmeterbilanz: Während Wattenbek nur vier Strafwürfe zugesprochen bekam, davon einen verwandelte und zwei im Nachwurf ins Netz beförderte, wurden für Heide gleich elf Siebenmeter gepfiffen. Davon verwandelte der MTV sieben – allesamt durch Leonie Thomssen.

 

TSV Wattenbek: Schmöde, Kaube, Ketelhut – Roeske (3 Tore), Zellmer (7), Lietzau, Thal (6/davon 1 Siebenmeter), Karau, Danker, Takara, Maxie Bech (2), Bahde (2), Popiol, Pauli (7), Lackner.

 

SR: Pohlmann/Sense (Eintracht Berlin). – Zuschauer: 199.

Nächster Gegner: TV Hannover-Badenstedt (A/Sonnabend, 19. Oktober, 19 Uhr).

Quelle: Holsteinischer Courier, 13.10.2019