Bordesholm. Die 35:42 (19:21)-Niederlage der Handballfrauen des TSV Wattenbek im Drittliga-Duell gegen den SC Alstertal-Langenhorn war ein rekordverdächtiges Spektakel mit insgesamt 77 Treffern, an dessen Dramaturgie die beiden Unparteiischen Jan Krüger und Björn Schmidt (Schafflund), die acht Zeitstrafen und elf Siebenmeter aussprachen, einen nicht unerheblichen Anteil hatten.
Die Verteilung zu Lasten der „Peitschen“, die fünf Mal zum Abkühlen auf die Bank geschickt wurden und acht Strafwürfe gegen sich bekamen, erregte nicht nur den Unmut der 160 Zuschauer. Mit einer Flyer-Aktion an rund 7000 Haushalte im Amt Bordesholm hatte der TSV Wattenbek vor dem letzten Heimspiel des Jahres um besondere Unterstützung geworben. Die Fans des Frauenhandballs kamen auf ihre Kosten, auch wenn die Gäste verdient zwei Punkte nach Hamburg mitnahmen.
Juhra zeigt sich überrascht
Im Vorfeld der Partie gab es einen Paukenschlag. Die Spartenführung um Ernst-Werner Jappe hatte Trainer Andreas Juhra mitgeteilt, dass sein Vertrag nicht über das Saisonende hinaus verlängert würde. „Ich bin von der Entwicklung überrascht. Mehr möchte ich im Moment dazu nicht sagen“, kommentierte Juhra den Schritt des Abteilungsvorstandes.
Der Auftritt seiner Mannschaft war nicht dazu angetan, seine Laune aufzubessern. „Wir haben auch in der Höhe verdient verloren. Wir haben praktisch komplett ohne Abwehr gespielt, haben die Zweikämpfe nicht angenommen und waren immer einen Schritt zu spät“, kritisierte Juhra das Abwehrverhalten seines Teams, das schon nach sieben Minuten mit 3:6 zurücklag.
Nach einer Viertelstunde prangte ein 9:12-Zwischenstand auf der Anzeigetafel, Juhra unterbrach die wilde Hatz auf dem Platz mit einer Auszeit. Die Aussprache hatte zunächst wenig Erfolg. Der Gast aus Hamburg zog auf 15:10 (19.) davon, ehe sich die „Peitschen“ langsam berappelten. Spielmacherin Anne Zellmer sorgte drei Minuten vor der Pause beim Stand von 19:19 für den ersten Ausgleich, doch nach einer Hinausstellung für Jamila Popiol und dem folgenden Strafwurf gingen die Hanseatinnen mit einer 21:19-Halbzeitführung in die Kabinen.
Wattenbek bäumt sich noch einmal auf
Auch im zweiten Abschnitt erwischten die Gäste den besseren Start. In Überzahl legte „SCALA“ ein 25:21 (33.) vor und sah beim 30:25 (43.) schon wie der sichere Sieger aus. Die „Peitschen“ bäumten sich auf, verkürzten auf 28:30 (46.) und schöpften noch einmal Hoffnung, doch in der Schlussphase dominierte der Gast, der mit seinem ausgeglichen besetzten Kader konditionelle Vorteile hatte. „Wir wollen uns die zwei Zähler nun im Derby bei der HG OKT zurück holen“, zeigte sich Juhra, der gerne mit zehn Punkten auf der Habenseite das Jahr abschließen möchte, kämpferisch.
TSV Wattenbek: Kaube, Ketelhut − Roeske (6 Tore/davon 1 Siebenmeter), Heinrichsen (2/2), Zellmer (6), Lietzau, Thal (3), Karau, Kollmer (3), Danker, Takara (1), Maxie Bech (8), Bahde, Popiol (1), Pauli (5), Lackner.
SR: Krüger/Schmidt (Schafflund). – Zuschauer: 160. − Nächster Gegner: HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen (A/Sonnabend 14. Dezember, 17.30 Uhr).
Quelle: Holsteinischer Courier, 08.12.2019 von shz