Gegner eilt Prante-Team davon

Bei den Gastgeberinnen lief ein VfL-Urgestein auf. Oldenburgs Trainerin Silke Prante gab sich nach Abpfiff kämpferisch. Auf eine Sache baut das Team nämlich jetzt.

Auch zwei Tore von Julia Wenzl (grün) brachten den Handballerinnen des VfL II Oldenburg keine Punkte ein. Sascha Stüber

Oldenburg. Bernd Teuber. Auch im dritten Saisonspiel wurde es nichts mit dem ersten Sieg für die Drittliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg II. Am vergangenen Samstag gab es in eigener Halle eine deutliche 21:28-Niederlage gegen den TSV Wattenbek. Damit rutscht das Team von Silke Prante auf den neunten Platz ab und ist eins von vier noch sieglosen Teams in der Liga.

 

Auch Julia Wenzl, die zum Trainerteam der zweiten Oldenburger Mannschaft gehört, konnte die Pleite nicht verhindern. Da den Oldenburgerinnen nicht genügend Spielerinnen zur Verfügung standen, sprang die 29-Jährige auf dem Feld ein. 2018 hatte Wenzl ihre Bundesliga-Karriere beendet.

 

Schon früh lagen die Gastgeberinnen mit 0:3 hinten. Es sollte bis zur 6. Minute dauern, bevor Mannschaftsführerin Kea Drewes erstmals für ihr Team traf. Aber keine zwei Minuten später stand es bereits 6:1 für die Gäste. So leicht wollte es das junge VfL-Team den Gästen aber nun doch nicht machen und kämpfte sich Tor für Tor wieder heran. In der 17. Minute war es dann Kreisläuferin Julia-Marina Schnell, die zum heiß ersehnten 7:7-Ausgleich einwarf. „Nach dem schlechten Start mit unglücklich kassierten Toren hat sich die Mannschaft gut zurückgekämpft“, zeigte sich Prante zufrieden mit der kämpferischen Einstellung ihres Teams. Es sollte allerdings der einzige Gleichstand in diesem Spiel bleiben. Denn nur wenig später war Wattenbek schon wieder auf vier Tore davongezogen. So ging es mit einem 10:13-Rückstand in die Kabinen. „Vielleicht steckte bei der einen oder anderen Spielerin der Abschied von Merle Carstens zu sehr im Kopf“, monierte Silke Prante. Der Abgängerin sollte beim letzten Auftritt im VfL-Trikot kein Torerfolg gelingen.

Maron Schepers (am Ball) sucht Anspielstationen. Hinter ihr läuft Mitspielerin Robyn Rußler (Nr. 8). Sascha Stüber.

Nach der Pause konnte der VfL II den Rückstand zunächst konstant bei zwei bis drei Toren halten. Somit blieb die Hoffnung auf einen Punktgewinn noch ein wenig am Leben. Eine Tempoverschärfung der Gäste Mitte der zweiten Halbzeit brachte dann die Vorentscheidung. Mit vier Toren innerhalb von vier Minuten baute Wattenbek zwölf Minuten vor dem Ende den Vorsprung auf 24:16 aus und erhöhte dann sogar noch auf 28:18. Die letzten drei Minuten gehörten dann noch einmal der VfL-Reserve. Griet Prante sowie Kim Sanders und Robyn Rußler konnten noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. „Auch in diesem Spiel fehlte noch die Konzentration im Abschluss. Dadurch gerieten wir unter Druck, der dann wiederum zu leichten technischen Fehlern führte“, resümierte die VfL-II-Trainerin Silke Prante: „Wir haben Wattenbek dann zu stark gemacht.“

 

Die Oldenburgerinnen reisen mit ihrem Team am kommenden Samstag nach Schleswig-Holstein, um bei Tabellenführer HSG Jörl-Viöl anzutreten. Silke Prante gibt sich vor dem Duell aber kämpferisch: „Wir lassen die Köpfe nicht hängen und arbeiten weiter. Die Mannschaft hat einen guten Zusammenhalt – darauf bauen wir.“

Quelle: Nordwest Zeitung, 08.10.2019