TSV Wattenbek plant weiter für die 3. Liga

Wattenbeker Speerspitze: Trainer Tim Bracklow (links) und Eike Rix vom Förderverein standen Rede und Antwort. Jörg Lühn.

Trainer Tim Bracklow und Fördervereins-Vorstandsmitglied Eike Rix beziehen im Interview mit shz.de Stellung.

Wattenbek. Jörg Lühn. Der Trainerwechsel beim Frauenhandball-Drittligisten TSV Wattenbek im Dezember vergangenen Jahres wirbelte viel Staub auf. Den ehemaligen Co-Trainer Tim Bracklow (31), der ein erstes Segment zum A-Lizenz-Lehrgang erfolgreich absolviert hat, und den 2. Vorsitzenden des Förderverein, Eike Rix (49), bat shz.de zum Gespräch.

 

Herr Bracklow, als Nachfolger von Andreas Juhra haben Sie kein leichtes Erbe als Trainer angetreten. Wie groß sind Ihre Sorgen nach 2:8 Punkten im Jahr 2020?

 

Bracklow: In der Vorrunde haben wir gegen dieselben Gegner 4:6 Punkte erzielt. Somit ist einzig die unglückliche Niederlage gegen Oldenburg II aus dem Rahmen gefallen. Positiv ist zu vermerken, dass wir mit bis zu neun unterschiedlichen Torschützinnen breiter aufgetreten sind und zukünftig weniger auszurechnen sein dürften.

 

Ihre Mannschaft gab bei den drei jüngsten Niederlagen das Spiel stets in der Crunchtime aus der Hand. Wie hilft Ihnen Ihre Hospitanz in Dänemark, und was muss sich zwingend verbessern?

 

Bracklow: Durch die einjährige Auslands-Hospitation in der dänischen Superliga bei TM Tønder nimmt man nicht nur Erfahrung, sondern auch Gelassenheit mit. Allerdings sind dies keine Garantien dafür, dass eine Mannschaft in entscheidenden Phasen souverän zu handeln vermag.

 

Herr Rix, Wattenbek hat sich erstmals von einem Trainer getrennt. Ihr Verein gab in der Öffentlichkeit kein gutes Bild ab. Welche Versäumnisse gestehen Sie ein?

 

Rix: Wir wissen, dass ein Trainerwechsel kein ganz normaler Vorgang ist. Unsere Absicht war es, dem Trainerwunsch „Aufhören am Saisonende“ nachzukommen. Bedauerlicherweise mussten wir vorher handeln. Der Vorstand hat sich auferlegt, Interna nicht an die Öffentlichkeit zu tragen, und steht zu dieser Absicht.

 

Welche Sorgen müssen sich die Fans um den Fortbestand in der 3. Liga machen?

 

Rix: Unser Ziel ist, weiterhin Drittligahandball anzubieten. Unabhängig von der Klassenzugehörigkeit verursacht die Saisonplanung einen sportlichen und wirtschaftlichen Aufwand, der in den vergangenen Jahren in Wattenbek aber immer erfolgreich betrieben wurde. Die Zusammenarbeit mit dem Nachbarverein SGBB gestaltet sich unproblematisch und zukunftsorientiert.

 

Wie wird das künftige Teamgefüge aussehen?

 

Rix: Tim Bracklow ist als Interimstrainer bis Saisonende tätig, genießt unser volles Vertrauen. Ich bitte um Verständnis, dass wir zu Verhandlungen mit Trainern und Spielerinnen derzeit keine Auskunft geben.

 

Herr Bracklow, sind Sie ein Feuerwehrmann, oder planen Sie ein längerfristiges Engagement in Wattenbek?

 

Bracklow: Ich kenne die Spielerinnen schon länger und habe zugesagt, vorerst bis zum Saisonende dem Vorstand und der Mannschaft zu helfen.

Quelle: Holsteinischer Courier, 03.03.2020 von Jörg Lühn