Bordesholm. Die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek haben den als klaren Favoriten angereisten HC Frankfurt/Oder mit 42:35 (19:14) überrannt und zwei weitere Punkte auf ihrem Konto gutgeschrieben. Mit 9:5 Zählern liegen die Peitschen nun mit fünf Punkten Abstand weit weg von der Abstiegszone auf dem fünften Rang. Bis zur Weihnachtspause haben die Wattenbekerinnen noch vier Begegnungen, um sich weitere Punkte unter den Christbaum zu legen und das Saisonziel Klassenerhalt frühzeitig in trockene Tücher zu bringen.
„Das gibt eine Rutsche“, hatte Trainer Andreas Juhra nach einer eher durchwachsenen Trainingswoche befürchtet, doch seine Damen straften ihren Übungsleiter Lügen. Mit Tempo-Handball par excellence ließen die Gastgeberinnen das traditionsreiche Team aus Brandenburg gar nicht erst zur Entfaltung kommen. Mit 10:2 lagen die Peitschen nach einer Viertelstunde in Führung. „Das war unser Matchplan. Wir wollten die für die Gäste ermüdende lange Busfahrt ausnutzen und sie kalt erwischen“, verriet Juhra sein Erfolgsrezept.
Der Coach konnte sich in der Anfangsphase auf eine aufmerksame Abwehr und eine überragende Torfrau Katharina Kaube verlassen. „Die Mädels haben in erster und zweiter Welle bei höchstem Tempo ganz viele richtige Entscheidungen getroffen“, lobte Juhra den Express-Handball, den die Gastgeberinnen auch nach dem Wechsel in leicht veränderter Formation beibehielten. Mit Svenja Hollerbuhl, die vor dem Wechsel noch die linke Außenbahn beackert hatte, für Anne Zellmer auf der Mittelposition ließen die Peitschen den nicht aufsteckenden Favoriten gar nicht erst an einem Comeback schnuppern und hielten den Abstand konstant, auch wenn die Abwehr ein wenig löchriger wurde.
Und Juhra konnte von der Bank aus Akzente setzen. Tanja Potratz rackerte am Kreis, setzte gute Sperren und hatte bei ihren sieben Treffern eine 100-Prozent-Quote, Neuzugang Joyce Röske traf nicht nur von außen, sondern auch aus dem rechten Rückraum, als die Gäste offensiver deckten. Alles überragte an diesem Tag Maxie Bech, die defensiv wie offensiv ein Fels in der Brandung war. Die Mannschaft verdiente sich den Erfolg als Kollektiv, und so durften auch alle Spielerinnen in der Schlussphase noch aufs Feld. Der TSV präsentiert sich im Vergleich zum Vorjahr gereifter und mental stärker. Ein Spitzenteam sind die Peitschen zwar noch nicht, ärgern können sie die Topmannschaften der Dritten Liga aber. Das haben sie in Owschlag und Buxtehude und nun gegen Frankfurt eindrucksvoll bewiesen. gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 19.11.2018
Jörg Lühn Bordesholm. Heimspiele des TSV Wattenbek tragen in dieser Saison einen Stempel namens „Spektakel“. In einer wahren Sternstunde besiegten die „Peitschen“ den früheren Deutschen Meister und Europapokalsieger Frankfurter HC in der 3. Handball-Liga der Frauen mit 42:35 (19:14).
Zum Glück werden die Daten inzwischen elektronisch erfasst. Das Kampfgericht hätte sonst höchstwahrscheinlich eine zweite Miene für den Kugelschreiber benötigt. Denn keineswegs ruhten sich die Gäste von der Oder auf früheren Erfolgen aus. Das gut ausgebildete Team des einstigen DDR-Frauen-Nationaltrainers Wolfgang Pötzsch gab sich nie geschlagen. Aber die Wattenbeker Gegenstöße entfachten einen Sturm, der sogar Bäume entwurzelt hätte. „Unser Gegenstoßspiel und das Entscheidungsverhalten waren zeitweise zweitligareif“, war Wattenbeks Trainer Andreas Juhra sehr stolz auf seine Frauen. Gerade zu Beginn suchten und fanden die „Peitschen“ im Hochgeschwindigkeitshandball immer wieder Lücken in der Frankfurter Abwehr. Das 10:2 (15.) war ein nahezu atemloser Auftakt. Die Busfahrt steckte dem FHC in den Beinen. „Wir haben schlecht begonnen und schlecht geworfen, aber es waren hier zwei Schiedsrichter, die dem Niveau nicht gewachsen waren“, ärgerte sich Pötzsch. Der 71-Jährige monierte vor allem die unterschiedlichen Bewertungskriterien in Sachen Stürmerfoul. „Das war zu einseitig, aber verloren haben wir, weil wir zu schlecht gespielt haben“, ergänzte der Diplom-Sportlehrer. Mit nur fünf Fehlwürfen zogen die Gastgeberinnen auf 16:7 (23.) weiter davon, ehe die Rotorenblätter bis zum Seitenwechsel etwas gedrosselt wurden. „Das kann etwas werden heute“, ließ Wattenbeks Team-Manager Mark Guse zur Pause vorsichtigen Optimismus erkennen.
Auch im zweiten Abschnitt ging es weiter auf und ab. Aus 36 Angriffen resultierten 23 Wattenbeker Tore – eine für Frauenhandball beachtlich starke Quote. Svenja Hollerbuhl war einmal mehr im Gegenstoßspiel und von links außen nicht zu bremsen. Maxie Bech und Hannah Pauli kamen mit einer Wucht auf die Frankfurter Abwehr zu, die Strafwürfe und Zeitstrafen zur Folge hatten. Beim 36:24 (42.) durch Joyce Roeske war der größte Vorsprung erzielt. In der Folgezeit wechselte Trainer Juhra ein wenig durch. Das half den Gästen, das Ergebnis zu kosmetisieren.
TSV Wattenbek: Schmöde, Kaube, Schenk – Potratz (7 Tore/davon 6 Siebenmeter), Roeske (6), Klotz, Harms (3), Zellmer (1), Kühn, Schult (1), Hollerbuhl (11), Takara, Bech (5), Bahde (2/1), Pauli (6). Schiedsrichter: Ebel/Krähe (SC Garßen-Celle). – Zuschauer: 150. – Nächster Gegner: SV Henstedt-Ulzburg (H/Sonnabend, 17.30 Uhr).
Quelle: Holsteinischer Courier, 19.11.2018
Jörg Lühn Wattenbek. Hoher Besuch bei den Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek: Die „Peitschen“ empfangen heute Abend den früheren Deutschen Meister und Ex-Europapokalsieger Frankfurter HC in der Hans-Brüggemann-Schule (17.30 Uhr). Es ist zugleich ein Duell der Tabellennachbarn, die Gäste von der Oder (10:2 Punkte/ 172:141 Tore) liegen einen Rang vor den Wattenbekerinnen (7:5/180:177) derzeit auf dem vierten Platz.
Andreas Juhra weiß um die Stärke der Frankfurterinnen, in deren Reihen Anja Ziemer und Theresa Loll über Bundesligaerfahrung verfügen. Doch Wattenbeks Trainer sagt auch: „Wir haben im vergangenen Jahr zweimal gut gegen den FHC ausgesehen.“ Recht hat er: In der Schlusssekunde des Rückspiels glich Tanja Potratz per Siebenmeter zum umjubelten 27:27 aus. Potratz, die vor dieser Saison ihre höherklassige Laufbahn eigentlich beendete, soll heute erneut als Aushilfe mit von der Partie sein. Gleiches gilt für Leandra Kühn, sodass die Wattenbekerinnen zusammen mit Nadine Klotz über drei Kreisläuferinnen verfügen. „Dort können wir aus dem Vollen schöpfen“, freut sich Juhra. Sorgen bereitet ihm Rückraumspielerin Hannah Pauli. Ein Schlag ins Gesicht führte zu einer Gehirnerschütterung, die noch nicht vollständig abgeklungen ist. Erst kurz vor dem Anpfiff fällt die Entscheidung über die Einsatzfähigkeit der 25-Jährigen.
Mit dem Spiel gegen Frankfurt stehen für Wattenbek nun fünf Begegnungen in 28 Tagen auf dem strammen Programm. Zum Vergleich: Die ersten sechs Partien wurden in 51 Tagen absolviert. Das Kräftemessen mit dem FHC ist für Juhra nur der Aufgalopp ohne ganz hohe Erwartungshaltung. „Die nachfolgenden Spiele sind deutlich wichtiger“, sagt der Coach. Von daher können Maxie Bech, Svenja Hollerbuhl, Janina Harms und Co. heute vergleichsweise entspannt ins Match gehen.
Vom FHC, der in der vergangenen Spielzeit bei seinen vier Spielen in Schleswig-Holstein nur beim TSV Travemünde (22:19) gewann, wird dagegen mehr erwartet. Trainiert wird das Team von Wolfgang Pötzsch. Der 71 Jahre alte Diplom-Sportlehrer bestritt 35 Länderspiele für die DDR, war Nationaltrainer der DDR-Frauen und arbeitete nach der Wende unter anderem als Coach des Buxtehuder SV. Seine aktuelle Mannschaft schaffte in dieser Spielzeit den Einzug ins DHB-Pokal-Achtelfinale, unterlag dort dem Bundesligisten Borussia Dortmund 24:33.
Es fehlen: Krolak (Knorpelschaden im Knie/Saisonende). – Bisher letzte Duelle: Wattenbek verlor auswärts 24:26, in eigener Halle gab es ein 27:27. – Außerdem spielen: Sonnabend, 18 Uhr: SV Henstedt-Ulzburg – HSG Jörl DE Viöl; 19 Uhr: SC Alstertal-Langenhorn – Eintracht Hildesheim; 19.30 Uhr: MTV Altlandsberg – HG Owschlag/Kropp/ Tetenhusen; Sonntag, 13 Uhr: Buxtehuder SV II – TV Hannover-Badenstedt; 16 Uhr: GW Schwerin – TSG Wismar.
Quelle: Holsteinischer Courier, 17.11.2018
Wattenbek. Das spielfreie Wochenende hat den Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek gut getan. „Drei Partien binnen einer Woche waren für Kopf und Körper eine Höchstbelastung. Das hat man unserem Auftritt in Jörl ja auch angemerkt“, verweist Trainer Andreas Juhra auf eine unerklärlich hohe Zahl von Fehlern und die Abschlussschwäche im Duell beim Tabellenzweiten, das die Peitschen völlig verdient mit 25:33 verloren.
Am Sonnabend ist mit dem HC Frankfurt/Oder der dritte Meisterschaftsanwärter zu Gast in Bordesholm (17.30 Uhr, Brüggemann-Schule). Wie Hannover und Jörl haben die Frankfurterinnen auch erst eine Niederlage auf dem Konto und schielen auf den Titel. Entsprechend motiviert wird die Auswahl des Traditionsvereins gegen Wattenbek auftreten. Doch in der letzten Spielzeit agierten die Peitschen zwei Mal auf Augenhöhe mit dem ehemaligen Erstligisten. In Frankfurt gab es eine sehr unglückliche 24:26-Niederlage. Vor eigenem Publikum reichte es sogar zu einem 27:27-Unentschieden.
„Das Duell gegen Frankfurt ist ein Bonusspiel“, versucht Trainer Andreas Juhra den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Wer den ehrgeizigen Coach kennt, weiß aber genau, dass er in der Kabine darauf pochen wird, dass die zuletzt suboptimale Abwehrarbeit seiner Frauen deutlich besser wird. 45 Gegentore gegen Hannover-Badenstedt und 33 in Jörl wurmen den Trainer. Er bezeichnete das als nicht drittligareife Defensivleistung. In den verbleibenden fünf Begegnungen bis zur Weihnachtspause gilt es diese Defizite auszumerzen.
Dabei helfen wird sicherlich Janina Harms, die nach mehrmonatiger Verletzungspause langsam zu alter Stärke zurück findet. Wer aus der zweiten Mannschaft die vakante Position am Kreis besetzen wird, ist noch nicht abgesprochen. Im Kader dabei ist auf jeden Fall die ambitionierte Nachwuchsspielerin Nadine Klotz. gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 15.11.2018