Wattenbek. Mit einem 43:24 (20:10)-Erfolg über die TSG Wismar untermauerte der TSV Wattenbek seinen Anspruch, am Saisonende der Dritten Handball-Liga der Frauen mindestens Platz fünf der Tabelle zu belegen. Vier Punkte aus den Februar-Spielen hatte Trainer Juhra vor der Partie gefordert. Den ersten Teil des Trainer-Auftrages erfüllten die Spielerinnen mit einem Schützenfest gegen den Abstiegskandidaten.
Drei Minuten dauerte es, bis der TSVW in Schwung kam. Ein einziges Mal lagen die Gäste vorn, für die Celine Kellert nach zwei Minuten zur Führung traf. Sechs Minuten später hatten die Peitschen eine 5:1-Führung herausgeworfen – auch dank einer glänzend aufgelegten Katharina Kaube im Tor – und dabei den Gast aus der Hansestadt förmlich überrannt.
Dessen Coach Christian Lander sah sich zu einer frühen Auszeit genötigt, doch die Peitschen waren in ihrem Elan auch dadurch nicht zu stoppen. Anne Zellmer, Svenja Hollerbuhl und Maxie Bech erhöhten auf 8:1, ehe Vivien Millrath nach einer knappen Viertelstunde das zweite Mal für die Mecklenburgerinnen einnetzen konnte. Die TSV-Abwehr rührte weiter Beton an, und was dennoch aufs Tor kam, fischte die überragende Kaube (elf Paraden bis zur Pause) weg.
Wattenbek brannte ein Handball-Feuerwerk ab. Bei zehn Toren Vorsprung war die Partie schon zur Pause entschieden. Nach dem Wechsel machten die Peitschen da weiter, wo sie vor dem Kabinengang aufgehört hatten, erhöhten das Tempo und wirbelten die TSG-Abwehr nach Belieben durcheinander. Kaube vernagelte weiter ihren Kasten, und nach schon 34 Minuten stand eine 24:11-Führung auf der Anzeigentafel. Fortan galt es, die Konzentration hoch zu halten und den Ball weiter schnell durch die eigenen Reihen laufen zu lassen. Einige Unkonzentriertheiten im Abschluss ließen die Tormaschine ein wenig ins Stottern geraten, doch ein schwaches Gästeteam konnte daraus kaum Kapital schlagen.
Auch als Trainer Andreas Juhra ab der 40. Minute den Spielerinnen Einsatzzeiten gewährte, die sonst eher in der zweiten Reihe stehen, war Wismar kein gleichwertiger Gegner. Es mag ein wenig Frust gewesen sein oder manchmal auch Hilflosigkeit, dass die Gäste in der Abwehr einige Male unsauber zupackten. So musste Julia Marten nach einem üblen Rempler an Maxie Bech mit Rot vom Platz (52.).
Nach langer Verletzungspause zu Saisonbeginn war es Janina Harms vergönnt, den 40. Treffer der Partie zu erzielen – die dafür fällige Kiste wird insbesondere ihre Teamkolleginnen freuen. „Das war eine runde Sache. Wir haben endlich wieder konsequent Abwehr gespielt und sind so auch zu unserem Gegenstoßspiel gekommen“, lobte Trainer Juhra das Defensiv-Verhalten seiner Crew. Wismar war dem Tempo zu keiner Zeit gewachsen und offenbarte vor allem im Rückzugsverhalten deutliche Schwächen. „Natürlich freuen wir uns über den Sieg, den wir aber nicht überbewerten wollen. Jetzt müssen wir in Schwerin nachlegen“, forderte Juhra.
Quelle: Kieler Nachrichten, 16.02.2019
Roger Kerber Bordesholm Zwei Wochen nach dem 23:38-Heimdebakel gegen den Buxtehuder SV II zeigte sich das Frauenhandball-Drittligateam des TSV Wattenbek gestern Abend im eigenen Wohnzimmer vor seinen treuen Fans von der Schokoladenseite. Mit dem bisher höchsten Saisonsieg, einem 43:24 (20:10), deklassierten die fünftplatzierten „Peitschen“ nicht nur den abstiegsbedrohten Ranglistenzehnten TSG Wismar, sondern betrieben am 16. Spieltag der Gruppe Nord beste Eigenwerbung.
Das frühe Tor von Celin Kellert zur 1:0-Führung für Wismar (2.) sollte später fast schon Ehrentreffer-Charakter bekommen. Per Blitzstart drehten taktisch disziplinierte Wattenbekerinnen den Spieß binnen kürzester Zeit zum 8:1-Zwischenstand (12.) um. Fortan spielten sich die „Peitschen“ in einen wahren Rausch. Maxie Bech, Joyce Roeske, Anne Zellmer oder auch Janina Harms vollstrecken, wie sie wollten – und das aus allen Lagen. Beim Pausenpfiff (20:10) war bereits die Vorentscheidung gefallen.
Auch Halbzeit zwei spiegelte Dominanz pur wider. Bemitleidenswerte Gäste kamen über den Status eines Sparringspartners kaum hinaus. Stattdessen nahm das Schicksal seinen Lauf. Für das 40. Tor des Tages durch Harms dürfte eine Kiste Gerstensaft fällig gewesen sein. Schlussendlich schraubten entfesselte Gastgeberinnen das Ergebnis rekordverdächtig hoch.
„Wir haben heute hundertprozentig fokussiert gewirkt“, schwärmte Wattenbeks Trainer Andreas Juhra. Wohl nur gegen den Frankfurter HC (42:35) riefen seine Schützlinge in dieser Saison eine noch bessere Gesamtleistung ab. Keine Frage, die Stammformation wetteiferte 40 Minuten lang perfekt. Tempogegenstoß-Spezialistin Svenja Hollerbuhl warf zwölf blitzsaubere Tore. Flügelflitzerin Roeske wirbelte ebenfalls fehlerfrei. Energiebündel Zellmer ließ sich selbst durch eine kurze Deckung Wismars nicht im Tatendrang stoppen. „Das machte wirklich Spaß zuzuschauen“, resümierte Juhra wunschlos glücklich.
Neben dem ersten maßgeschneiderten Anzug passte auch die zweite Garnitur ziemlich perfekt. Für Katharina Kaube eingewechselt, rechtfertigte Ersatzkeeperin Katharina Schmöde das Vertrauen. Ronja Schult und Atsuko Takara wussten ihre Bewährungschancen couragiert zu nutzen. Unterm Strich konnten sämtliche Wattenbekerinnen Akzente setzen, wenngleich die TSG Wismar ein dankbarer Gegner war. Bärenstarke „Peitschen“ ließen jedoch schlichtweg nie wirklich Paroli zu (30:14/44., 36:16/ 50., 40:20/56.).
TSV Wattenbek: Kaube, Schenk, Schmöde – Potratz (5 Tor/davon 3 Siebenmeter), Roeske (5), Harms (4), Zellmer (5), Lietzau, Schult (2), Hollerbuhl (12), Takara (1), Bech (6), Bahde (1), Bustorf, Pauli (2). Schiedsrichter: Lochner/Mottig (THB Hamburg 03/TuS Finkenwerder). – Zuschauer: 170. – Nächster Gegner: SV Grün-Weiß Schwerin (A/Sonntag, 24. Februar, 16 Uhr).
Quelle: Holsteinischer Courier, 18.02.2019
Roger Kerber Wattenbek Im positiven Sinn eine Wundertüte ist im bisherigen Saisonverlauf Frauenhandball-Drittligist TSV Wattenbek (17:9 Punkte/384:376 Tore), was Rang 5 widerspiegelt. Für welche Überraschung die „Peitschen“ am 16. Spieltag gut sind, darüber dürfen ihre treuen Zuschauer schon mal sehr gespannt spekulieren, wenn am Sonntag (17 Uhr) der Abstiegskandidat TSG Wismar als Tabellenzehnter (8:22/ 327:404) in der Halle der Bordesholmer Hans-Brüggemann-Schule gastiert.
„Mit unserer so starken Hinrunde konnte niemand rechnen“, beteuert Wattenbeks Trainer Andreas Juhra glaubhaft. „Zu 95 Prozent sollten wir den Klassenerhalt fast schon sicher haben“, rechnet er vor. Tatsächlich scheint das Neun-Punkte-Polster der Wattenbekerinnen komfortabel zu sein. Mit einem Heimsieg könnten sie weitere rein rechnerische Restzweifel zu 99 Prozent zerstreuen, falls es gelingt, den 31:29-Erfolg aus der ersten Halbserie in Wismar zu wiederholen.
Was allerdings passieren kann, wenn man nicht 100-prozentig fokussiert ist, erlebten taktisch undisziplinierte „Peitschen“ im vergangenen Heimduell mit dem Buxtehuder SV II (23:38). Es ist kein Wunder, warum Juhra vorsorglich warnt: „Wismar hat zwar eine sehr erfahrene Truppe, aber wir wollen dem Spiel den eigenen Stempel aufdrücken. Dann sollten unsere individuellen Tugenden reichen, um zu gewinnen.“ Vorsicht bleibt nichtsdestotrotz geboten. Die Mannschaft von TSG-Coach Christian Lander verkaufte sich in dieser Saison häufig eher unter Wert.
Mit fast komplettem Kader sind hochmotiviert wirkende Wattenbekerinnen jedoch favorisiert. Hinter Stammtorhüterin Katharina Kaube und Ersatzkeeperin Katharina Schmöde steht Franziska Schenk (Fußverletzung ausgeheilt) als Nummer „2B“ vor ihrem Comeback. Tanja Potratz kehrt direkt vom Skilaufen in Ischgl zurück, um alternativ am gegnerischen Kreis zu wirbeln. Alleskönnerin Svenja Hollerbuhl nähert sich nach ihrem Kreuzbandriss mit jeder Minute mehr Wettkampfpraxis früherer Topform. Rückraumakteurin Atsuko Takara stellte ihr Talent in der Reserve nachhaltig unter Beweis. Als Edeljoker könnte sie erneut ihre positive Entwicklung bestätigen.
Es fehlen: Krolak (Knorpelschaden im Knie/Saisonende), Kühn (Urlaub). Hinspiel: Der TSV Wattenbek gewann bei der TSG Wismar mit 31:29. Außerdem spielen: heute, 18 Uhr: SV Henstedt-Ulzburg – SV Grün-Weiß Schwerin; heute, 19 Uhr: SC Alstertal-Langenhorn – TV Hannover-Badenstedt; heute, 19.30 Uhr: MTV 1860 Altlandsberg – HSG Jörl/Doppeleiche Viöl; heute, 20 Uhr: Eintracht Hildesheim – Frankfurter HC; morgen, 15 Uhr: Buxtehuder SV II – HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen.
Quelle: Holsteinischer Courier, 16.02.2019
Wattenbek. Die deftige 23:38-Heimniederlage gegen das Juniorteam des Erstligisten Buxtehuder SV ist aus den Köpfen. „Solche Tage gibt es im Handball. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft am Sonntag zeigen wird, dass sie auch ganz anders Handball spielen kann und eine Reaktion auf dem Platte zeigt“, verspricht Andreas Juhra, Trainer der Handball-Drittliga-Frauen des TSV Wattenbek, vor der kommenden Partie gegen die TSG Wismar (So., 17 Uhr, Sporthalle an der Bordesholmer Hans-Brüggemann-Schule).
Personell wird Juhra voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen können. „Wie es genau aussieht, können wir immer erst nach dem Abschlusstraining am Freitagabend sagen“, sagt der TSV-Trainer, der davon ausgeht, dass auch Stand-By-Kreisläuferin Tanja Potratz mitmischen wird. Die erfahrene Handballerin ist ein Wattenbeker Urgestein und hatte sich vor Saisonbeginn in die zweite Mannschaft zurückgezogen, im vergangenen Jahr aber regelmäßig ausgeholfen.
Nach der überraschend erfolgreichen Hinrunde hatte Juhra das Saisonziel neu festgelegt und strebt nun einen Platz unter den Top-Fünf an. Juhra: „Deshalb wollen wir gerne die vier Punkte einstreichen, die im Februar noch zu vergeben sind“. Vor Wismar hat der Handball-Lehrer großen Respekt. „Ein routiniertes Team mit etlichen Spielerinnen, die Zweitliga-Erfahrung haben. Die wollen unbedingt aus dem Tabellenkeller raus und werden mit Einsatz und Emotionen um die Punkte kämpfen. Wir müssen den Kampf annehmen und über eine aggressive und kompakte Abwehr zu leichten Toren kommen.“ gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 14.02.2019