Jörg Lühn Bordesholm. Der TSV Wattenbek hat die nächste Hürde genommen. Die Stange im Parcours der 3. Handball-Liga Nord der Frauen wackelte, aber sie fiel nicht. Mit dem 26:25 (13:10) daheim gegen den MTV 1860 Altlandsberg behaupteten die Schützlinge von Trainer Andreas Juhra ihren dritten Tabellenplatz (15:5 Zähler) im letzten Heimspiel des Jahres und feierten den vierten doppelten Punktgewinn in Folge.
Allerdings hatte die letzte Szene des Spiels etwas Gespenstisches. Annika Fleck (Altlandsberg) setzte sich gegen Anne Zellmer wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff auf Rechtsaußen durch. Den Wurf Flecks parierte Wattenbeks Torhüterin Katharina Kaube. Aber anstelle des Jubels zog atemlose Stille durch die Halle. War es ein Foul oder nicht? Man hätte meinen können, die Schiedsrichter warteten auf ein Signal aus einem Keller der Republik und werden dann im Anschluss einen Fernseher zum Zeichen eines Videobeweises in die Luft malen. Plötzlich deutete das Gespann auf „Schluss, Ende, Aus!“ Während beim MTV die Tränen kullerten, fielen sich die Wattenbekerinnen um den Hals. Schnell machte der lockere Spruch vom Pferd, das nur so hoch springt, wie es muss, die Runde. Aber diesmal hatten die Gastgeberinnen einfach das notwendige Glück. „Unser Hauptfehler war die Abschlussschwäche. Wir steigern uns da einfach hinein und werden am Ende sogar nervös“, resümierte Juhra. 17 technische Fehler und 27 Fehlwürfe waren der Beleg. Besonders freistehende Möglichkeiten wie vier Siebenmeter und fünf Gegenstöße blieben ungenutzt. Dabei bekam Juhra vor dem Spiel noch eine tolle Botschaft von Svenja Hollerbuhl. Die Rückraumspielerin schrieb ihrem Trainer, „wenn es dir recht ist, würde ich doch gerne mitspielen“. Gedanken an eine Kopfverletzung wurde beiseite gewischt.
Entsprechend übernahm Wattenbek nach dem 2:3 (5.) das Kommando und baute einen 10:5-Vorsprung auf (20.). Aber irgendwie kam Sand ins Getriebe. Mit dem 14:14 (39.) von Ann-Catrin Höbbel (insgesamt sieben Tore, davon drei Siebenmeter), die Wattenbek sonst gut an der Kette hatte, war das Spiel wieder offen. Aber anders als in früheren Zeiten zerfiel das Team der Einheimischen nicht in seine Bestandteile. Die emsige Hannah Pauli antwortete nach den Ausgleichstreffern zum 14:14 und 18:18 (47.) mit der erneuten Führung. Zellmer (49.), Katja Lietzau (50.) und Maxie Bech (50.) legten den anschließend folgenden Unentschieden-Spielständen jeweils wieder die Führung drauf. Als die Gastgeberinnen schließlich nach einem Treffer von Joyce Roeske mit 26:23 (58.) führten und Trainer Juhra sich noch eine taktische Verwarnung abholte, glaubten alle an einen Sieg. Aber der MTV verkürzte durch Marlene Steffen auf 25:26. Bech (60.) scheiterte unter Bedrängnis 20 Sekunden vor dem Ende an MTV-Torhüterin Jennifer Höft. Doch den Gästen gelang der Ausgleich schließlich nicht mehr.
TSV Wattenbek: Kaube, Schmöde (n. e.), Schenk (n. e.) – Roeske (3 Tore), Klotz, Harms (2), Zellmer (4), Lietzau (1), Kühn, Kollmer, Schult, Hollerbuhl (4/davon 1 Siebenmeter), Takara (n. e.), Bech (2), Bahde (4/1), Pauli (6). Schiedsrichter: Eulner/Möller (HSG Seevetal) – Zuschauer: 175. – Nächster Gegner: SC Alstertal-Langenhorn (A/Sonnabend, 19 Uhr).
Quelle: Holsteinischer Courier, 10.12.2018
Wattenbek. Die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek haben das letzte Heimspiel des Jahres gegen den MTV Altlandsberg verdient mit 26:25 (13:10) gewonnen – mit reichlich Zittern und Sand im Getriebe. Es hätten knapp 20 Tore mehr auf der Anzeigetafel erscheinen müssen, denn die Wattenbeker Wurfausbeute war zum Haare-Raufen. Die Peitschen vergaben reihenweise freie Bälle und warfen MTV-Torfrau Jennifer Höft zur besten Spielerin der Partie.
Wattenbek erarbeitete sich mit viel Tempo in erster und zweiter Welle sowie über die schnelle Mitte Chancen am Fließband, doch es fehlte die Konzentration und die nötige Galligkeit im Abschluss. So machten die Gastgeberinnen selbst eine einseitige Partie immer wieder spannend. Leichtsinnig, fast schon fahrlässig schenkten die Peitschen mehrfach einen scheinbar sicheren Vorsprung her. „Wir haben den Gegner stark gemacht“, kritisierte Trainer Andreas Juhra die Sorglosigkeit seines Teams, die im Verlauf der Partie immer mehr in Hektik umschlug. Zur Pause stand es nur 13:10, weil der TSVW einen sehenswert herausgespielten 11:6-Vorsprung (25.) aus der Hand gab. „Wir haben zu Beginn klar dominiert. Das war sehenswerter Handball, auch wenn wir da schon einiges liegen gelassen haben“, sagte Co-Trainer Tim Bracklow.
Als die nicht zimperlichen Brandenburgerinnen Maxie Bech beim Wurf ungestraft aus der Luft pflückten, humpelte die Rückraumspielerin mit einer Rückenverletzung vom Feld und musste minutenlang von Physiotherapeut Steffen Donder behandelt werden. Der Wattenbeker Mittelblock war für fünf Minuten gesprengt, so dass die insgesamt harmlosen Gäste mit geschicktem Kreisläuferspiel von Josephine Dähne auf 10:12 herankamen. Erst ein in letzter Sekunde verwandelter Strafwurf von Kristin Bahde sorgte vor dem Kabinengang für einen erneuten Drei-Tore-Vorsprung.
Von der Siebenmeter-Linie vergaben die Peitschen gegen den Drittletzten vier von sechs Versuchen. Ein Indiz für die nervliche Belastung und die schwere Bürde des dritten Tabellenplatzes. „Im letzten Jahr waren wir als Aufsteiger Außenseiter und haben mit viel Biss in der Abwehr den etablierten Teams das Leben schwer gemacht. Jetzt lassen wir als Favorit oft die nötige Galligkeit vermissen“, beklagte Juhra.
15 Punkte haben in den letzten Jahren stets zum Klassenerhalt in Liga drei gereicht. Von solchen Rechenspielen will TSVW-Coach Andreas Juhra aber nichts wissen. „Dann könnten wir ja jetzt den Spielbetrieb einstellen“, meinte er ironisch. „Ich möchte Spiele gewinnen und die Mannschaft weiter entwickeln. Am besten fangen wir damit nach zwei nicht so überzeugenden Spielen gleich am kommenden Wochenende beim SC Alstertal-Langenhorn an.“ Im letzten Spiel des Jahres fordert Juhra beim Aufsteiger aus Hamburg wieder eine aggressive und konzentrierte Leistung über die gesamte Spieldauer. gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 10.12.2018
Wattenbek. Die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek schwimmen als Tabellendritter (13:5) auf einer Erfolgswelle, und doch wünscht sich Trainer Andreas Juhra die Tugenden zurück, die dem Team im Aufstiegsjahr den Klassenerhalt beschert haben. „Uns fehlt im Moment in der Abwehr die Galligkeit, die es den Gegnern in der Vorsaison schwer gemacht hat, gegen uns zum Erfolg zu kommen. Hildesheim hat es uns am vergangenen Wochenende vorgemacht. Die haben mit dem Messer zwischen den Zähnen ihr Tor verteidigt“, so der Coach. Auch ohne die angeschlagene Svenja Hollerbuhl, die voraussichtlich im heutigen Heimspiel (17.30 Uhr) gegen den MTV Altlandsberg (4:14) wieder dabei ist, fanden die Peitschen beim Tabellenletzten genügend Lösungen, um trotz der Defensiv-Schwächen einen verdienten Sieg einzufahren.
Auch gegen die Gäste aus Brandenburg, die als Drittletzter mit dem Rücken zur Wand stehen, erwartet Juhra eine enge Kiste. „Meine Mädels müssen sich erst mit der Favoritenrolle anfreunden. Auch das ist ein Lernprozess“, sagt der Pädagoge. Allerdings bescheinigt Juhra seinem Team in spielerischer Hinsicht eine enorme Entwicklung. „Wir stehen ja nicht von ungefähr da oben. Das hat sich die Mannschaft verdient“, lobt der Coach die mannschaftliche Geschlossenheit und die psychische Stabilität, die Grundlage für den Höhenflug. Zum Gesamterfolg trägt auch die gute Zusammenarbeit zwischen Cheftrainer Juhra und seinem Assistenten Tim Bracklow bei. „Ich kann hier von Andreas eine Menge lernen“, sagt der junge Trainerkollege aus Bad Bramstedt, der seinen Haupt-Job als Cheftrainer der Männer des Oberliga-Letzten TuS Esingen freiwillig aufgegeben hat, um dem Wattenbeker Team im Kampf um den Klassenerhalt noch einen neuen Impuls zu geben. „Vielleicht kann ein neuer Trainer den Bock umstoßen. Wir haben zuletzt immer gut gespielt und dann doch knapp mit einem oder zwei Toren verloren“, so Bracklow frustriert. Auch Juhra, der seinem „Co“ einen Teil der wöchentlichen Trainingsarbeit überlässt, ist rundum zufrieden: „Ich kann mich auf Tim hundertprozentig verlassen.“ gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 08.12.2018
Jörg Lühn Wattenbek. Der TSV Wattenbek schwimmt in der Nordgruppe der 3. Handball-Liga der Frauen auf der Welle des Erfolges. Die drittplatzierten „Peitschen“ (13:5 Punkte/282:264 Tore) erwarten morgen um 17.30 Uhr in der Halle der Hans-Brüggemann-Schule zu Bordesholm den Drittletzten der 14er-Staffel, MTV 1860 Altlandsberg (4:14/216:263).
Beim Blick auf die Gegentreffer fällt es sofort auf: Die Altlandsbergerinnen, östlich von Berlin zu Hause, haben ein Tor weniger kassiert als Wattenbek. Trotzdem trennen beide Clubs neun Punkte. „Die MTV-Mannschaft hat sich deutlich verändert“, weiß Wattenbeks Trainer Andreas Juhra. Acht Spielerinnen haben Altlandsberg verlassen. Besonders schmerzt dabei der Verlust von Martyna Rupp. Die 28-jährige lag mit 115 Treffern in der vergangenen Saison auf Rang 8 der Torjägerliste, warf drei Tore mehr als Wattenbeks Janina Harms auf Platz 9. In dieser Saison spielt die gebürtige Polin für den SC Markranstädt in der Ostgruppe der 3. Liga, obwohl eigentlich ein Wechsel zum Bundesligisten SV Union Halle-Neustadt anvisiert worden war. Damit lastet jetzt noch mehr Verantwortung auf den Schultern von Ann-Catrin Höbbel. Die 24-jährige Linkshänderin kam in der vorvergangenen Saison vom Berliner TSC (3. Liga Ost) zum MTV und erzielte gleich 139 Treffer. Der dritte Platz in der Torjägerliste war ein wichtiger Baustein für den Klassenerhalt. Aktuell traf die Mannschaftsführerin 70 Mal und liegt der in der Torjägerliste zweitplatzierten Wattenbekerin Svenja Hollerbuhl (71 Tore) im Nacken. Allerdings wird Hollerbuhl aller Voraussicht nach ein weiters Mal pausieren. Ihre Kopfverletzung musste genäht werden. Juhra macht sich darum keine großen Sorgen. Kristin Bahde kann die Rolle auf Linksaußen übernehmen, und im linken Rückraum wird Maxie Bech von Woche zu Woche stärker. Wieder mit von der Partie ist Torhüterin Katharina Kaube. Zur Spielstärke Altlandsbergs meint Juhra: „Der MTV spielt ähnlich wie Hildesheim in der Abwehr ziemlich aggressiv, aber in eigener Halle sollten wir damit besser zurechtkommen.“ Im letzten Heimspiel der Hinrunde will er mit seinen „Peitschen“ die jüngste Erfolgsserie von 6:0 Punkten nicht abreißen lassen.
Es fehlen: Hollerbuhl (Kopfverletzung), Krolak (Knorpelschaden im Knie/Saisonende), Potratz (spielt in der Reserve). – Duelle 2017/18: In Altlandsberg unterlag Wattenbek mit 28:30, im Rückspiel hieß es 29:29. – Außerdem spielen: morgen, 16 Uhr: TSG Wismar – TV Hannover-Badenstedt, Buxtehuder SV II – Frankfurter HC; morgen, 17.30 Uhr: HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen – SC Alstertal-Langenhorn; morgen, 18 Uhr: SV Henstedt-Ulzburg – Eintracht Hildesheim; Sonntag, 16 Uhr: SV Grün-Weiß Schwerin – HSG Jörl/Doppeleiche Viöl.
Quelle: Holsteinischer Courier, 07.12.2018