Bordesholm. Mit zwei Niederlagen in Folge – das hatte es in der Saison 2018/19 zuvor noch nicht gegeben – hat sich Frauenhandball-Drittligist TSV Wattenbek aus der Serie verabschiedet. Nach dem 25:35 beim MTV Altlandsberg (wir berichteten) gab es am Maifeiertag eine 28:35 (17:17)-Heimpleite gegen den SC Alstertal-Langenhorn. In der Abschlusstabelle fielen die „Peitschen“ um einen Rang auf Platz 5 zurück.
„War in Altlandsberg noch der Angriff unsere Achillesferse, hat es diesmal hinten gekniffen“, sah Trainer Andreas Juhra seine Wattenbekerinnen schwimmen. Und so machten sich die Einheimischen einen anfänglichen Vier-Tore-Vorsprung (9:5/14.) selbst kaputt. Alstertal-Langenhorn kam nicht nur heran, sondern ging vor der Pause sogar noch zwei Mal in Führung (15:16/27., 16:17/30.). Nach den ersten 30 Minuten stand es pari, beim 17:17 deutete alles auf einen spannenden Verlauf nach dem Wiederbeginn hin. „Doch wir sind nicht gut aus der Kabine gekommen, haben keine vernünftigen Entscheidungen in der Offensive getroffen und zudem mehrere 100-prozentige Chancen liegen gelassen“, resümierte Juhra. Knackpunkt für ihn war jedoch die Defensivschwäche auf den Außenpositionen. „Wir haben von außen zwölf Gegentore bekommen. Das sind natürlich viel zu viele“, sagte Wattenbeks Coach, der jedoch auch monierte: „Bei mindestens der Hälfte davon sind unsere Gäste in den Kreis eingetreten, was von den Schiedsrichtern nicht geahndet wurde. An den Unparteiischen hat es allerdings nicht gelegen, dass wir verloren haben.“ Alstertal-Langenhorn profitierte von seiner guten Kaderbreite und setzte sich ab (19:24/40., 26:34/ 57.). „Irgendwann waren wir dann auch im Kopf nicht mehr da“, stellte Juhra fest.
Ansonsten bestimmten gestern Emotionen das Bild am Langenheisch. Tanja Potratz bestritt ihr 250. Spiel für Wattenbek, ferner wurden die aufhörenden Mark Guse (Team-Koordinator), Janina Harms, Svenja Hollerbuhl und Ronja Schult (macht eventuell beim Preetzer TSV weiter) von keinem Geringeren als Ministerpräsident Daniel Günther – bekennender Fan der „Peitschen“ – offiziell verabschiedet.
Nach einer erfolgreichen Saison, in der nur der Schlussspurt nicht stimmte, genießen die Wattenbekerinnen eine Pause bis zum 8. Juni. Bis dahin soll möglichst noch eine neue Spielerin für den Rückraum Mitte verpflichtet werden. sas
TSV Wattenbek: Schmöde (nicht eingesetzt = n. e.), Kaube, Schenk (n. e.) – Potratz (2 Tore/davon 1 Siebenmeter), Roeske (3), Harms (3), Mette Bech (1), Zellmer (3), Lietzau, Kollmer (n. e.), Schult (n. e.), Hollerbuhl (5), Takara, Maxie Bech (6), Bahde (3/1), Pauli (2). Schiedsrichter: Großer/Witt (Berlin). Zuschauer: 199.
Quelle: Holsteinischer Courier, 02.05.2019
Wattenbek. Das war kein beschaulicher Saison-Ausklang in freundschaftlicher Atmosphäre, den sich die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek und des SC Alstertal-Langenhorn beim 28:35 (17:17) am letzten Spieltag lieferten. Auf dem Parkett ging es ruppig, nickelig und bisweilen unfair zu. Die Trainer schimpften lautstark über strittige Schiedsrichterentscheidungen und warfen sich gegenseitig ein paar unschöne Bemerkungen an den Kopf. Und in der zweiten Halbzeit verloren die Gastgeberinnen, die gut in die Partie gestartet waren und zwischenzeitlich einen 9:5-Führung herausgeworfen hatten, den Faden. SCALA zog binnen fünf Minuten vorentscheidend auf 24:19 davon. Während die Hamburger Gäste aus dem Rückraum trafen, entwickelte der TSV keine Gefahr aus der zweiten Reihe. Am Ende überrannten die Hanseatinnen die Gastgeberinnen, die sich immer mehr Fehler und Fehlwürfe leisteten.
Verabschiedungen werden bei den Peitschen traditionell im Mannschaftskreis in der Kabine vorgenommen. Nach der zweiten Regionalliga-Spielzeit, die mit dem fünften Rang trotz der Niederlage gegen den SC Alstertal-Langenhorn in der Abschlusstabelle durchaus respektabel endete, machten die Wattenbekerinnen eine Ausnahme, denn der Zeremonienmeister war kein anderer als Daniel Günther, Ministerpräsident im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein. Mit einem Blumenstrauß in den sportlichen Ruhestand verabschiedet wurden Janina Harms, Svenja Hollerbuhl, Ronja Schult und Tanja Potratz, die sich „wieder einmal“ in die zweite Mannschaft verabschiedete.
Mehr Zeit für ein Privatleben wird auch Teammanager Mark Guse haben, der nach fünf Jahren auf eigenen Wunsch aufhört. gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 02.05.2019
Wattenbek. Schlussakkord für den TSV Wattenbek: Das zweite Jahr in der 3. Handball-Liga Nord der Frauen geht für den Tabellenvierten am Tag der Arbeit zu Ende. Vor dem Heimspiel in der Halle der Bordesholmer Hans-Brüggemann-Schule gegen den Tabellensechsten SC Alstertal-Langenhorn (morgen, 16 Uhr) werden unter den Augen von Ministerpräsident Daniel Günther ganz sicher Tränen fließen. Freudentränen könnten es bei Tanja Potratz sein. Zwei Tage nach ihrem 32. Geburtstag bestreitet die Kreisläuferin ihren 250. Einsatz im Leistungssport. Damit ist die Polizistin längst Rekordspielerin der „Peitschen“. Aus dem Oberliga-Aufstiegsteam 2007 ist die gebürtige Lübeckerin, die 956 Tore für Wattenbek markierte, die letzte noch verbliebene Akteurin. Gemischte Tränen aus Stolz und Traurigkeit dürften dazu bei Svenja Hollerbuhl und Janina Harms über die Wangen laufen. Hollerbuhl, die aus der HSG 91 Nortorf hervorging und die Trikots von Olympia Neumünster (inklusive SVTO), Wattenbek sowie des TSV Travemünde von der Oberliga bis zur 2. Bundesliga trug, will ihre Schuhe mit 31 Jahren und 171 Spielen mit 1329 Toren für Wattenbek (Oberliga und 3. Liga) ebenso an den Nagel hängen wie die 25-jährige Harms (142 Spiele/724 Tore). ör
Es fehlen: Klotz (schulische Gründe), Krolak (Knorpelschaden im Knie/Saisonende), Kühn (nicht berücksichtigt). – Hinspiel: Wattenbek unterlag bei Alstertal-Langenhorn mit 27:28. – Außerdem spielen: morgen, 16 Uhr: Jörl/Viöl – Wismar, Schwerin – Frankfurter HC, OKT – Hannover-Badenstedt, Henstedt-Ulzburg – Altlandsberg, Buxtehude II – Hildesheim.
Quelle: Holsteinischer Courier, 30.04.2019