Derby-Pleite und Sorgen um Harms

Dritte Handball-Liga: Wattenbek unterliegt Nord Harrislee mit 19:28 – Rückraumspielerin verletzt

Wattenbek kämpfte vor allem mit der Härte der Gäste, hier muss sich Kristin Bahde (Mitte) gegen Denise Fries (re.) behaupten. ©

Wattenbek. Am verdienten 28:19 (12:7)-Erfolg für den für den TSV Nord Harrislee im Drittliga-Landesderby beim TSV Wattenbek hatte auch Peitschen-Trainer Andreas Juhra nichts zu deuteln. Wohl aber an der Art, wie er zustande gekommen war. Was Gästecoach „Shorty“ Linde als kompakte Abwehrarbeit bezeichnete, hatte Juhra als übertrieben hartes Einsteigen empfunden. Leidtragende war vor allem seine Rückraumspielerin Janina Harms, die nach Spielende von den Wattenbeker Verantwortlichen als frisch gekürte Neumünsteraner Sportlerin des Jahres geehrt wurde.

42 Minuten waren gespielt, da lag Janina Harms bereits zum zweiten Mal mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Parkett. Schon nach 15 Minuten hatte die Rückraumspielerin wegen einer Sprunggelenksverletzung behandelt werden müssen. Diesmal griff ihr eine gegnerische Abwehrspielerin beim Wurf ungestraft in den Arm. Während Harms am Ellenbogen behandelt wurde, zogen die Nordfrauen im Derby vorentscheidend auf 23:15 davon. „Wir können nur hoffen, dass Janina nicht länger ausfällt“, sagte Juhra.

Unterschiedlicher hätten die Vorzeichen nicht sein können: Aufsteiger TSV Wattenbek benötigt im Kampf um den Klassenerhalt jeden Punkt, die TSV Nord-Harrislee hat Meisterschaft und Aufstieg im Visier. War die Stimmung unter den Kontrahenten vor dem Anpfiff noch entspannt und trafen sich die Trainer zum Fachsimpeln, so ging es auf dem Feld gleich zur Sache. Jeweils vier Zeitstrafen für beide Teams verteilten die Unparteiischen aus Güstrow, ohne dabei allerdings eine klare Linie erkennen zu lassen. Auch vielen verhängten Strafwürfe verursachten auf Wattenbeker Seite Kopfschütteln. Am Ende aber war es die Zahl technischer Fehler und die schwache Wurfausbeute, die Harrislee den verdienten Sieg bescherte.

„Wir haben vor den nächsten Spielen noch einige Baustellen zu beackern“, bilanzierte Juhra die eigene Leistung. Schon nach elf Minuten lagen die Peitschen mit 1:5 zurück. Zwar kämpften sich die Gastgeberinnen in den folgenden zehn Minuten auf 6:7 heran, doch als die glücklose Janina Harms freistehend vom Kreis den Ausgleich vergab, übernahmen die Gäste in ihren giftgrünen Trikots die Regie und zogen bis zur Halbzeit auf 12:7 davon. Katharina Kaube im Wattenbeker Tor verhinderte Schlimmeres, entschärfte sogar drei Strafwürfe. Im zweiten Abschnitt kamen die Peitschen noch einmal bis auf vier Tore heran (14:18), für eine Wende reichte es aber nicht mehr – auch weil Harms verletzungsbedingt die Platte verlassen musste.

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 29.01.2018

19:28 – Wattenbek permanent im Hintertreffen

3. Handball-Liga der Frauen: Juhra-Schützlinge kassieren standesgemäße Niederlage gegen Nord Harrislee und bleiben Zehnter

Zwei gegen eine: Die Wattenbekerinnen Selina Krolak (links) und Leandra Kühn kümmern sich um Harrislees Fenja Jensen.Böge

Bordesholm. Der TSV Wattenbek hat es versäumt, sich auf den achten Tabellenplatz der 3. Frauenhandball-Liga Nord zu verbessern. Die neunte Niederlage im 13. Spiel kam gestern allerdings programmgemäß, hatten die „Peitschen“ mit dem TSV Nord Harrislee doch einen der Titelkandidaten zu Gast. Der Tabellenvierte setzte sich beim Aufsteiger mit 28:19 (12:7) durch. Weil der Tabellenvorletzte TSV Travemünde überraschend gegen den zuvor noch punktlosen VfL Stade verlor (16:23), bleibt Wattenbek Zehnter.

In der ersten Halbzeit überzeugten beide Teams mit einer kompakten 6:0-Abwehr, die hüben wie drüben gut verschob und es der jeweiligen Angriffsreihe schwer machte. Weil insbesondere der Wattenbeker Positionsangriff nicht viel zu Stande brachte, legten die favorisierten Gäste eine 4:0-Führung vor (9.). Erst per Siebenmeter konnte Kristin Bahde die gute Harrisleer Torfrau Lea Tiedemann erstmals überwinden (1:4/10.). Die Einheimischen, die ab dem 0:1 bis zum Ende permanent zurücklagen, leisteten sich im ersten Durchgang neun technische Fehler, die von den Gästen ein ums andere Mal bestraft wurden. Erschwerend kam für die „Peitschen“ hinzu, dass vorne mehrfach die Mittel fehlten, um klare Chancen zu kreieren. Und so wurde in schöner Regelmäßigkeit in Bedrängnis abgeschlossen, sodass nur sieben Tore in 30 Minuten nicht von ungefähr kamen. Symbolträchtig war der Auftritt von Svenja Hollerbuhl, die nach ihrer Hereinnahme fünf Fehlversuche verzeichnete. Weil aber Katharina Kaube sich als Rückhalt hinter einer guten Abwehr erwies, kam Wattenbek durch einen Treffer von Hannah Pauli auf 6:7 heran (20.). Wer auf eine Wende gehofft hatte, wurde jedoch enttäuscht. Denn Nord Harrislee drückte noch einmal auf die Tube und warf einen 12:7-Pausenvorsprung heraus.

Nach dem Wiederbeginn verkürzte Janina Harms auf 8:12 (32.), ehe es bis zum 14:18 (47.) im Vier-Tore-Abstand weiterging. Zwischenzeitlich schied Harms nach einem nicht geahndeten Foulspiel mit einer Ellbogenverletzung am Wurfarm aus (12:16/42.). Unter Tränen wurde Neumünsters Sportlerin des Jahres 2017 in die Kabine geführt, eine genaue Diagnose stand bei Redaktionsschluss noch aus. Harms hatte bereits in der ersten Halbzeit Pech, als sie sich bei einer eigenen Abwehraktion nicht nur eine Zeitstrafe, sondern ebenfalls eine erste Blessur einhandelte. Derweil hatte Nord Harrislee auf jeden mühsam erarbeiteten Treffer Wattenbeks eine Antwort parat. Besonders die sechsfache Torschützin Merle Carstensen lief immer wieder ein und narrte damit die Einheimischen, deren zweite Torfrau Franziska Schenk noch ein Highlight erleben sollte. Fünf Sekunden vor Schluss erstmals eingewechselt, parierte Schenk einen Siebenmeter und auch den anschließenden Nachwurf.

„Weil uns Maxie Bech fehlte, musste ich die Abwehr umstellen. Dadurch griffen bei uns die üblichen Automatismen nicht. Nord Harrislee hat zudem im Rückraum wenig zugelassen, wir hätten mehr über die Außen kommen müssen. Knackpunkt war für mich die Phase nach dem 6:7-Anschlusstor, nach dem wir unsere Gegenstöße nicht konsequent ausgespielt haben“, konstatierte Wattenbeks Trainer Andreas Juhra. sas/dpb

 

Quelle: Holsteinischer Courier, 29.01.2018

28:19 – Nord-Frauen zeigen ihre Klasse

Bordesholm. Die Handballerinnen des TSV Nord Harrislee haben auch das zweite Rückrunden-Derby in der 3. Liga gewonnen. Nach dem 27:20 gegen die HSG Jörl-Viöl feierte das Team von „Shorty“ Linde beim TSV Wattenbek einen verdienten 28:19 (12:7)-Erfolg. „Es war ein Sieg der gesamten Mannschaft. Alle Spielerinnen sind zum Einsatz gekommen und haben mit gelungenen Aktionen zum Erfolg beigetragen“, verteilte Co-Trainer Peer Linde ein Kollektivlob, hob aber dann doch eine Akteurin hervor. „Svea Lundelius hat in der Abwehr eine überragende Leistung geboten. Wie Tobias Karlsson bei der SG“, adelte Linde die Leistungsträgerin.

So steckten die Nord-Frauen zu Beginn der Partie auch einige Zeitstrafen der sehr kleinlichen Schiedsrichter weg und legten nach gut zehn Minuten eine 5:1-Führung vor. Auch nach dem Anschluss der kampfstarken Gastgeberinnen behielten die Harrisleerinnen kühlen Kopf und setzten sich in den letzten vier Minuten vor der Pause von 9:7 auf 12:7 ab. Nach dem Wechsel bauten die Gäste den Vorsprung schnell auf 15:8 aus.

Doch der Aufsteiger gab nicht auf und kam Mitte des zweiten Durchgangs bis auf vier Tore an heran. Doch die Harrisleerinnen zeigten ihre kollektive Klasse und setzten nach dem 18:14 46.) zu einem energischen – und entscheidenden – Zwischenspurt an: Mit einem 5:1-Lauf enteilte das Linde-Team auf 23:15. Am Ende stand der 28:19-Auswärtssieg in der stimmungsvollen Halle in Bordesholm, in der die Nordfrauen von mehr als 50 mitgereisten Fans lautstark unterstützt wurden. „Es war wie ein Heimspiel“, freute sich „Shorty“ Linde.

Sein Sohn Peer hob noch einmal die 60 Minuten Teamgeist hervor. „Jede Spielerin hat ihre Mitspielerin unterstützt und so zu deren persönlichen Torerfolgen beigetragen. Dieses Spiel war ein weiterer toller Schritt in der Entwicklung der Mannschaft.“ jös

 

TSV Wattenbek: Kaube, Schenk – Judycka (2), Potratz (1/1), Zittlau, Harms (4), Krolak (2), Zellmer (2), Lietzau, Kühn (2), Hollerbuhl, Bahde (4/1), Pauli (2). TSV Nord Harrislee: Petersen-Kröger, Tiedemann – Fischer (3), Natusch, Lundelius, Woch (3), Fries (2), Carstensen (6), Lache (4/4), Hauschild (1), Lauf, Jensen (4), Jakusch, Volquardsen (5). Schiedsrichter: Kieslich/Renner (Güstrow). Zuschauer: 187.

 

Quelle: Flensburger Tageblatt, 29.01.2018

TSV Wattenbek setzt gegen Harrislee auf mehr Cleverness

Hannah Pauli und der TSV Wattenbek empfangen den TSV Nord-Harrislee. ©

Wattenbek. Die Rollen sind klar verteilt, wenn die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek am Sonntag den TSV Nord-Harrislee zum Landesderby empfangen (17 Uhr/Sporthalle Hans-Brüggemann-Schule, Langenheisch). Die Gäste kommen als Tabellen-Fünfter und haben durchaus noch Titel- und Aufstiegsambitionen – Wattenbek hat als Aufsteiger dagegen nur den Klassenerhalt im Blick.

„Das ist nicht die Begegnung, in der wir unbedingt punkten müssen, aber wir werden ganz bestimmt nichts herschenken“, verspricht TSVW-Trainer Andreas Juhra einen „heißen Tanz“. Hoffnung macht dem Peitschen-Trainer dabei trotz der am Ende klaren Niederlage (26:34) gerade der Auftritt im Hinspiel. „Bis zur 40. Minute haben wir gut mitgehalten“, erinnert sich Juhra daran, dass sein Team bis zum 19:22 beim Favoriten auf Augenhöhe spielte. Laut dem Coach trete seine Mannschaft inzwischen konstanter auf. „Wir haben einen Lernprozess durchlaufen und spielen cleverer als in mancher Hinrundenpartie.“

Zusätzliche Motivation brachte die Rückkehr von Mannschaftsführerin Svenja Hollerbuhl, die zum Rückrundenauftakt bei der HG OKT nach ihrer langwierigen Kreuzband-Verletzung schon einige Minuten auf dem Platz stand. „Wir wollen sie behutsam aufbauen, so dass sie wieder ihren Rhythmus findet“, bremst Juhra übertriebene Erwartungen an die Vollbluthandballerin, die selbst nur zu gerne schon Vollgas geben würde. Aus seinen Saisonzielen macht Juhra dagegen keinen Hehl. „Wir wollen den Klassenerhalt. Wir haben noch sieben Heimspiele, davon wollen wir fünf gewinnen. Das wären dann 17 Punkte. Das müsste für den Klassenerhalt reichen.“ gw

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 27.01.2018

Wattenbek läutet Heimspiel-Quartett ein

Wattenbek. Zum Auftakt einer Serie von gleich vier aufeinander folgenden Heimspielen in der 3. Liga Nord empfangen die Handballerinnen des TSV Wattenbek morgen den TSV Nord Harrislee. Anwurf der Partie gegen die „Nordlichter“ ist um 17 Uhr in der Halle der Hans-Brüggemann-Schule zu Bordesholm (Langenheisch).

 

Mit einem deutlichen 36:24 fügte der aktuelle Tabellenvierte Nord Harrislee (18:6 Punkte) den „Peitschen“ im Hinspiel die bis dahin erste und bislang eindeutigste Pleite in der 3. Liga bei.

Aber ein Blick auf die momentane Tabellensituation zeigt, dass eine mögliche Wattenbeker Revanche zugleich zwei „big Points“ im Abstiegskampf bedeuten würden. Derzeit steht das Team von Andreas Juhra auf dem zehnten Rang, ist aber mit 7:17 Zählern punktgleich mit den Teams auf den Plätzen 8 und 9, SV Grün-Weiß Schwerin und MTV Altlandsberg. Dahinter hat sich der TSV Travemünde mit dem 26:25-Sieg im Kellerduell gegen Schwerin rehabilitiert. Nunmehr lauern die „Raubmöwen“ mit 6:18 Punkten ebenfalls auf einen Fehltritt der direkten Nachbarn, um bei einem eigenen Heimsieg gegen den noch punktlosen VfL Stade auf die Überholspur zu wechseln. dpb

 

Es fehlen: Der TSV Wattenbek übermittelte unserer Redaktion keine Personalien. – Hinspiel: Wattenbek verlor beim TSV Nord Harrislee mit 24:36.

 

Quelle: Holsteinischer Courier, 27.01.2018