Klare Niederlage: Aufsteiger Wattenbek fehlen die Mittel

Harrislee. Fünf schlechte Minuten kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Handballerinnen des TSV Wattenbek bis zum Abpfiff nicht mehr wettmachen. Und so verlor der Neuling das erste Drittliga-Auswärtsspiel ihrer Geschichte mit 24:36 (14:15) beim TSV Nord Harrislee.

„Die Niederlage ist verdient, aber das Ergebnis definitiv zu hoch ausgefallen“, resümierte Wattenbeks Trainer Andreas Juhra. Denn seine Mannschaft war im Laufe der ersten Halbzeit auf Augenhöhe mit dem Titel-Topfavoriten. Vorne tanzte die wendige Mittelfrau Anne Zellmer ein ums andere Mal die groß gewachsene „Nord-Frau“ Janne Woch, die Juhra als Schwachpunkt ausgemacht hatte, aus. Und so machten die Gäste aus einem 3:5-Rückstand (9.) eine 8:5-Führung (15.). Nachdem die „Peitschen“ vergebens auf Pfiffe der Unparteiischen gewartet hatten, reagierte Juhras Gegenüber Herluf Linde und stellte Harrislee per Auszeit neu ein (8:8/18.). Fortan ging es im Gleichschritt der Pause entgegen, und als trotz Unterzahl Tanja Potratz vom Strafpunkt mit der Sirene der Anschlusstreffer gelang, ehe Anna Judycka sogar zum 15:15 ausglich (32.), schien alles im Bereich des Möglichen. Allerdings machten den Gästen die folgenden schwachen fünf Minuten einen Strich durch die Rechnung. Sie gerieten mit 15:19 ins Hintertreffen (38.). Immer wieder kam die variable Rückraumakteurin Merle Carstensen zum Zug und traf entweder selbst (insgesamt elf Mal) oder setzte fast ebenso oft ihre Mitspielerinnen in Aktion. Diese Durchschlagskraft fehlte in den Reihen der „Peitschen“ – weder Janina Harms noch Hannah Pauli oder die angeschlagene Maxie Bech zeigten sich in Normalform. Zusätzlich wurde Zellmer direkt nach dem Wiederanpfiff mit einer Manndeckung versehen und dadurch auf die Außenbahn verbannt. Bis in die Schlussviertelstunde gab es kein Herankommen für den Aufsteiger (19:24 aus Gästesicht/45.), der nach einem Team-Time-Out im Tor Katharina Kaube durch Lea Pahlisch ersetzte und auf der Mitte die Alternative mit Kristin Bahde wählte – ohne Erfolg (21:25 aus Sicht der „Peitschen“/49.). 171 Sekunden später schmiss Juhra die dritte und letzte Grüne Karte und versuchte es mit der siebten Feldspielerin. „Das klappte in der Form überhaupt nicht, aber im Spiel sechs gegen sechs hatten uns ebenfalls die Mittel gefehlt“, erklärte Juhra den letzten Versuch, der zu einem 24:34-Rückstand führte (59.). „Unsere Abwehr stand nicht gut, und das zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Partie. Im 6:0 waren wir zu passiv, und auch offensivere Varianten, wie ein versetztes 5:1 oder eine Manndeckung, brachten nicht den gewünschten Erfolg“, bilanzierte Juhra und ergänzte abschließend: „Wir wollen nicht Meister werden, deshalb darf man beim TSV Nord Harrislee die Punkte abgeben.“ dpb

TSV Wattenbek (Tore in Klammern): Kaube, Pahlisch - Judycka (2), Potratz (5/davon 4 Siebenmeter), Harms (6), Krolak (1), Zellmer (3), Lietzau, Kühn, Bech (2), Bahde (2), Pauli (3). Schiedsrichter: Hamerich/Surrow (Hamburg). – Zuschauer: 220. – Nächster Gegner: HSG Jörl/Doppeleiche Viöl (A/Dienstag, 3. Oktober, 16.45 Uhr).

 

Quelle: Holsteinischer Courier, 25.09.2017

TSV Nord Harrislee – TSV Wattenbek 36:24 (15:14)

Zur Halbzeit sah es für den Außenseiter beim Favoriten noch gut aus. Die Peitschen lagen nur mit einem Tor zurück. „Wir haben in Harrislee nicht den Druck aus der zweiten Reihe entwickeln können, wie zum Saisonauftakt. Unser Angriffsspiel hakte. Vor der Pause hat uns unsere herausragende Torhüterin Katharina Kaube im Spiel gehalten“, berichtete TSV-Co-Trainer Andreas Hörseljau von einer zunächst noch ausgeglichenen Partie. Nach dem Wechsel agierten die Gastgeberinnen in der Abwehr aggressiver und verzeichneten viele Ballgewinne, die sie im Gegenstoßspiel in leichte Tore ummünzten. Trotz Unterlegenheit hielten die Peitschen mit viel Einsatz den Rückstand bis zur 49. Minute (21:25) im Rahmen. TSV-Trainer Andreas Juhra und sein Assistent Hörseljau versuchten es dann mit einer siebten Feldspielerin, die sie für Kaube in der Offensive aufs Feld beorderten. „Wir wollten die Angriffseffektivität erhöhen, doch die Maßnahme fruchtete nicht“, so Hörseljau. Die Nordfrauen trafen mehrfach ins verwaiste Wattenbeker Tor, schossen den demoralisierten Aufsteiger in den letzten zehn Minuten förmlich ab. Hörseljau: „Wir sind mit realistischen Erwartungen nach Harrislee gefahren. Bei einem Meisterschaftsaspiranten darf man als Aufsteiger verlieren. 45 Minuten haben wir uns sehr ordentlich verkauft Das Endergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider. Mit zwölf Toren verlieren, das tut schon weh.“

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 25.09.2017

Nord-Frauen gewinnen zweites Derby

Harrisleer Handballerinnen setzen sich mit einem starken Endspurt 36:24 gegen Wattenbek durch / „Shortys Mannschaft war einfach besser“

Harrislee. Die Handballerinnen des TSV Nord Harrislee haben auch das zweite Saisonspiel in der 3. Liga Nord gewonnen. Mit 36:24 (15:14) feierten die Nordfrauen einen Kantersieg gegen den TSV Wattenbek, der in der Holmberghalle 50 Minuten lang zeigte, dass er eine Bereicherung für die 3. Liga ist. „Wattenbek hat uns alles abverlangt und unser Sieg ist viel zu hoch ausgefallen“, zollte Trainer Herluf Linde dem Gegner und seinem Kollegen Andreas Juhra Respekt. Nach dem 5:3 für die Nord-Frauen (8. Minute) zogen die Gäste nach einer Viertelstunde auf 5:8 davon. Linde nahm eine Auszeit.

Mit Tempo aufs Tor: Wattenbeks Anne Zellmer (links) kann Harrislees Mia Sophie Clausen nicht bremsen.Marcus Dewanger

Fortan arbeitete sich seine Mannschaft ins Spiel, die Deckung bekam nun die zuvor fünffache Torschützin Janina Harms besser in den Griff. Und im Angriff wurde der Druck erhöht. Svea Lundelius fand an ihrem 23. Geburtstag gute Lösungen und Anspielstationen. Nach dem 12:11 von Milena Natusch legten die Harrisleerinnen immer wieder eine Führung vor und konnten diese beim 15:14 zur Pause behaupten. Ein Doppelschlag von Merle Carstensen, ein Tor von Rechtsaußen Carolin Hauschild, sowie ein Siebenmeter von Catharina Volquardsen brachten die Nordfrauen beim 19:15 erstmals mit vier Treffern Differenz nach vorne (38.).

Eine Auszeit von Gästecoach Juhra beim Stand von 25:21 ging zwölf Minuten vor Schluss nach hinten los. Denn er agierte fortan mit einer siebtten Feldspielerin. Dagegen hatte Shorty Linde Johanna Tüx zwischen die Pfosten gestellt. Nach dem 26:21 von Carstensen nahm Linde selbst ein Time-Out und danach schalteten die Gastgeberinnen einige Gänge höher. Jede Parade von Tüx und Balleroberung in der Deckung wurde mit schnellen Angriffen über die erste und zweite Welle genutzt und so die Gäste überfallartig unter Druck gesetzt. Zudem traf Volquardsen zweimal ins verwaiste Wattenbeker Tor. Beim 30:22, fünf Minuten vor der Schlusssirene, war die Partie entschieden.

Nach dem 32:24 nutzten die Nordfrauen die letzten beiden Minuten zu einem wahren Schaulaufen und mit vier weiteren Toren zum unerwartet klaren 36:24-Endstand.

„Shortys Mannschaft war einfach besser. Aber wir haben uns gut verkauft“, hatte Wattenbeks Andreas Juhra Lob für beide Teams übrig. „Wir wussten, dass die Wattenbeker Spielerinnen schnell sind. Wir haben in der ersten Halbzeit die Kreuzbewegungen nicht unterbinden können, später aber einige wirksame Umstellungen und Wechsel vorgenommen“, freute sich Shorty Linde über Leistungssteigerung und Sieg. jös

 

TSV Nord Harrislee: Tüx, Tiedemann – Fischer (2), Natusch (1), Lundelius (2), Woch (2), Fries (3), Carstensen (11), Hauschild (3), Lauf, Clausen (2), Jensen (2), Jakusch (2), Volquardsen (6/2). TSV Wattenbek: Pahlisch, Kaube – Judycka (2), Potratz (5/4), Stegmann, Zittlau, Harms (6), Krolak (1), Zellmer (3), Lietzau, Kühn, Bech (2), Bahde (2), Pauli (3). Schiedsrichter: Hamerich/Surrow (Hamburg). Zuschauer: 220.

 

Quelle: Flensburger Tageblatt, 25.09.2017

Ein ganz dicker Brocken für Wattenbek

Wattenbek. Mit einem 26:17 gegen die HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen haben die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek eine tolle Premiere in der neuen Spielklasse hingelegt. Aber zum Auftakt der nun folgenden vier Auswärtspartien hintereinander erwartet die „Peitschen“ heute um 17 Uhr ein richtiger Brocken: der TSV Nord Harrislee.

„Wer den eigentlichen Titelaspiranten Nummer 1 auswärts derart demontiert, erhebt sich zum tatsächlichen Topfavoriten der Liga“, bewertet Wattenbeks Trainer Andreas Juhra das Ausrufezeichen, das Nord Harrislee am ersten Spieltag bei der HSG Jörl/Doppeleiche Viöl setzte. Der Vorjahresfünfte gewann beim Vizemeister mit 27:22, führte dabei zwischenzeitlich sogar schon mit 23:13. „Wir starten dort als krasser Außenseiter“, bleibt Juhra trotz des eigenen überragenden Starts realistisch und verrät: „Wir wollen Nord Harrislee, wie auch schon zuvor OKT, mit variierenden Abwehrformationen immer wieder vor neue Aufgaben stellen.“ Dabei wird Juhra erst kurzfristig entscheiden, wie er seine Spielerinnen entsprechend ihrer Fähigkeiten am gewinnbringendsten einsetzen kann. dpb

 

Es fehlen: Hollerbuhl (Reha nach Kreuzbandriss) sowie eventuell Bech und/oder Kaube (beide Erkältung). – Außerdem spielen: heute, 17.30 Uhr: HG OKT - Frankfurter HC; heute, 18 Uhr: SV Henstedt-Ulzburg - MTV Altlandsberg, VfL Stade - TSV Travemünde; morgen, 15 Uhr: Buxtehuder SV II - HSG Jörl/Doppeleiche Viöl; morgen, 16 Uhr: SV GW Schwerin - TV Oyten.

 

Quelle: Holsteinischer Courier, 23.09.2017

TSV Nord Harrislee – TSV Wattenbek (Sbd., 17 Uhr)

Große Freude herrschte bei den Wattenbeker Frauen nach dem 26:17-Sieg vor einer Woche gegen die HG OKT.

„Wir gehen als klarer Außenseiter in die Partie“, sagte TSVW-Trainer Andreas Juhra vor dem zweiten Landes-Derby in Folge in der Holmberghalle. Trainer-Kollege Herluf „Shorty“ Linde hat ein Team geformt, das zum Saisonauftakt beim Vizemeister HSG Jörl Doppeleiche Viöl mit 27:22 gewann. Die Gastgeberinnen sind ein Titelfavorit. Doch der Aufsteiger aus Wattenbek geht mit gestärktem Selbstvertrauen ins erste von vier Auswärtsspielen in Folge. „Die Euphorie nach dem Auftaktsieg war noch beim Training am Dienstag zu spüren“, erzählte Juhra nach dem furiosen 26:17-Heimerfolg über die HG Owschlag/Kropp-Tetenhusen. Als Nachteil sieht Juhra Auswärtsspiele nicht. „Der Druck ist geringer. Wir haben nichts zu verlieren“, so Juhra. Als Aufsteiger habe man sich ohnehin nur den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt. „Aber die Aufgabe in Harrislee wird ungleich schwerer als gegen OKT. Unser Gegner hat einen breit aufgestellten Kader, ist auf allen Positionen doppelt besetzt und hat eine Reihe erfahrener Spielerinnen im Aufgebot“, erläutert der Trainer.

Bangen muss der Wattenbeker Handball-Lehrer noch um Rückraumspielerin Maxie Bech, die erkältet ist. „Ich hoffe, dass sie bis Sonnabend wieder fit ist. Maxi spielt eine zentrale Rolle im Team, übt aus dem Rückraum viel Druck auf die gegnerische Abwehr aus“, so der Coach. „Wir fahren nicht nach Harrislee, um die Punkte abzuliefern. Wir wollen den Favoriten ärgern.“

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 22.09.2017