Lübeck. Andreas Juhra, Trainer der Drittliga-Frauen des TSV Wattenbek hatte es vor der Rückkehr an alte Wirkungsstätte geahnt. „Der Fokus war nicht zu 100 Prozent auf das Spiel gerichtet“, hatte der 41-Jährige schon während der Trainingswoche die richtige Einstellung seiner Frauen vor dem Handball-Landesderby beim TSV Travemünde angezweifelt. Und Juhra sollte Recht behalten. Der TSV Tavemünde bezwang den TSV Wattenbek mit 25:22 (12:14).
Während die Raubmöwen mit Einsatz, Wille und Leidenschaft alles dafür taten, die beiden Punkte am Travemünder Steenkamp zu behalten , fanden die Peitschen keinen Zugriff aufs Spiel, ließen sich im zweiten Abschnitt den Sieg gegen einen Gegner mit eingeschränkten handballerischen Mitteln noch aus den Händen reißen. „Travemünde wollte den Sieg einfach mehr als wir“, erkannte Juhra die Leistung des Gegners neidlos, aber sichtlich gefrustet an. „ Bis auf Anne Zellmer hat keine Spielerin Normalform erreicht“, kritisierte Juhra das Auftreten seiner Spielerinnen.
Er zeigte sich besonders enttäuscht von der Leistung seiner Führungsspielerinnen Janina Harms und Hannah Pauli. „Sie müssten an solch einem Tag, an dem nichts klappt, eigentlich vorangehen. In der Oberliga waren sie noch Garanten für den Aufstieg. Im Moment laufen sie ihrer Form hinterher“, redet der Coach Klartext, nimmt aber auch die anderen Spielerinnen nicht aus der Verantwortung. „25 Gegentreffer sind viel zu viel und sprechen eine deutliche Sprache. Wir haben praktisch ohne Abwehr gespielt. Leider hatten beide Torfrauen auch keinen guten Tag und deshalb sind wir überhaupt nicht ins Gegenstoßspiel gekommen“, fasste der Peitschen-Trainer die Gründe für die Schlappe zusammen. Zudem stärkte das überraschende Ausscheiden von Trainer Christoph Nisius wohl die Moral der Raubmöwen. Der nicht von allen geliebte Coach hatte sich in Richtung TSG Wismar verabschiedet. Offensichtlich wollte die junge Mannschaft es dem „fahnenflüchtigen“ Trainer zeigen und bescherte dem Nachfolger-Duo mit Christian Neubauer und Nils Küssner zwei Punkte zur Heimspielpremiere. gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 23.10.2017
Lübeck. „Herzlich willkommen im Abstiegskampf.“ Andreas Juhra, Trainer des Frauenhandball-Drittligisten TSV Wattenbek, fand nach der 22:25 (14:12)-Niederlage seines Teams beim TSV Travemünde klare Worte. Mit jetzt 4:6 Punkten sind die „Peitschen“, hinter denen nunmehr vier Auswärtsspiele in Folge liegen, im unteren Tabellendrittel angekommen.
Der Aufsteiger lag gleich zurück (0:2/4., 4:6 jeweils aus Gästesicht/12.), verzeichnete dann aber eine seiner rar gesäten Hochs. „Während Travemünde über die gesamte Begegnung hinweg auf einem Niveau agierte, haben wir in den 60 Minuten zu oft unter unsrigem gespielt“, befand Juhra. Nach dem 6:6-Ausgleich legten die Gäste in Überzahl drei weitere Tore nach und führten nun mit 9:6 (18.). Dank der Rückraumschützinnen Hannah Pauli und Janina Harms hielt dieser Vorsprung (13:10 aus Gästesicht/25.). Aber insgesamt kam aus der zweiten Reihe zu wenig. Nach dem Wechsel glichen die „Raubmöwen“ erst zum 14:14 aus (33.) und übernahmen dann die Führung (16:15/36.). Im Anschluss nutzte Wattenbek eine doppelte Überzahl nicht. „Das war ein Spiegelbild des gesamten Auftritts“, analysierte Juhra und kritisierte: „Bis auf Anne Zellmer, die sich aufrieb und unser das Angriffsspiel alleine managte, spielte der Rest weit unter dem, was er kann.“ Wieder vollzählig zog Travemünde auf 18:15 weg (44.). Die Einheimischen warfen in Person von Jule Meisner zwei aufeinander folgende Strafwürfe am Gehäuse vorbei, doch einen daraus resultierenden Rückenwind konnte man in den Gästereihen anschließend nicht ausmachen. Zwar kamen die „Peitschen“ noch einmal auf 18:19 heran (51.), doch letztlich ließ sich Travemünde die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und ist nun punktgleich mit Wattenbek. „Entscheidend war unsere passive Abwehrarbeit“, resümierte Juhra an alter Wirkungsstätte und ergänzte: „Wir sind nicht entscheidend ins Gegenstoßspiel gekommen und im Positionsspiel zu sehr in die Breite, anstatt in die Tiefe gegangen.“ dpb
TSV Wattenbek: Kaube - Judycka (1 Tor), Potratz (1 Siebenmeter), Stegmann, Zittlau (1), Harms (2), Krolak (1), Zellmer (5), Kühn, Schult (1), Bech (2), Bahde (2/davon 1 Siebenmeter), Pauli (6).
Quelle: Holsteinischer Courier, 23.10.2017
Lübeck. Nach dem Abpfiff bejubelte Interimstrainer Christian Neubauer mit dem Gros der 120 Fans und seinen „Raubmöwen“ nicht nur den zweiten Saisonsieg, sondern räumte mit einem breiten Grinsen auch freimütig ein: „Das war heute richtig geil! Die Mädels haben nicht nur bewiesen, dass sie Talent haben und Handball spielen können. Sie haben auch gezeigt, dass sie eine echte Mannschaft sind.“
Nach einer starken Startphase und einer 2:0-Führung lief’s für Travemünde bis zum 6:4 (12.) durch Jule Meisner wie erhofft. Doch dann knallten die vom Ex-Travemünder Andreas Juhra gecoachten „Peitschen“ aus dem Kreis Rendsburg- Eckernförde. Nach sechs Minuten ohne Heimtor stand es 6:9, und nach dem 7:11 (20.) ging es mit einem 12:14 die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff ging dann spürbar ein Ruck durch die Reihen der „Raubmöwen“: Erst glichen Lara Hildebrandt und Suvi Fehrs zum 14:14 (32.) aus, dann verwandelten Meisner, Christina Müller-Wendling und Linksaußen Celine Voßbeck das 14:15 sogar in zeitweilig zweifacher Unterzahl in ein 18:15 (44.).
Und obwohl ausgerechnet die bis dahin vom Punkt „unfehlbare“ Meisner danach binnen 18 Sekunden gleich zwei Siebenmeter verwarf, bog Travemünde über Freya Welcherts 19:16 (48.) und das 21:18 (54.) per Strafwurf durch Luisa Karau auf die Siegerstraße ein. Mit Voßbecks 25:21 war Wattenbek 69 Sekunden vor dem Abpfiff endgültig geschlagen.
Dass die „Raubmöwen“ im zähen Kampf um den Drittliga-Erhalt ihren zweiten Sieg landen konnten, lag allerdings auch an Hanna Patalas. Interimscoach Neubauer spendierte der 18-jährigen Torfrau ein dickes Extra-Lob und sagte: „Hanna war heute mit ihren 17 Paraden der erhofft starke Rückhalt für uns.“
Travemünde: Patalas 17 Paraden, Vester n.e. - Voßbeck, Welchert je 5, Meisner 5/2, Kieckbusch 3/1, Hildebrandt, Müller-Wendling je 2, Karau 2/1, Fehrs 1, Dalinger, Adamczewska.
Siebenmeter: 6/4 - 3/2; Zeitstrafen: 5 - 1.
Beste Werferinnen TSV Wattenbek: Pauli 6, Zellmer 5.
oel
Quelle: Lübecker Nachrichten, 22.10.2017
Wattenbek. Erneut müssen sich die Handballerinnen des TSV Wattenbek in fremden Gefilden beweisen. Ihre fünfte Begegnung in der 3. Liga Nord, die vierte Auswärtspartie in Serie, führt die „Peitschen“ in Richtung Lübeck zum TSV Travemünde. Danach folgen endlich wieder zwei Heimspiele für das Team von Andreas Juhra. Für den Wattenbek-Coach ist der morgige Auftritt in der Senator-Emil-Possehl-Halle (16.30 Uhr) eine Reise an seine alte Wirkungsstätte.
Nach zehn Wattenbek-Jahren suchte Juhra im März 2008 eine neue Herausforderung und trainierte die damals in der 2. Bundesliga auflaufenden Travemünder „Raubmöwen“ bis zum April 2012. „Es ist für mich der erste Kontakt nach gut fünf Jahren – und dieses Mal als Gegner. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die vielen bekannten Gesichter“, sagt der 41-Jährige und ergänzt mit Blick auf das Sportliche: „Travemünde steht nicht mehr da, wo es mal war – und zum ersten Mal gehen wir als Aufsteiger auch als Favorit ins Rennen.“
Zuletzt wurden den „Raubmöwen“ in Harrislee beim 15:25 die Flügel gestutzt. Mit 2:6 Punkten belegen sie derzeit den vorletzten Platz und müssen liefern. Auch wenn Wattenbek besser dasteht (4:4), lässt Juhra sich nicht blenden: „Mich interessiert weder das, was vor dem Spiel war, noch etwaige Bewegungen auf der gegnerischen Trainerbank. Beide Mannschaften kämpfen um wichtige Punkte gegen den Abstieg – und darauf fokussieren wir uns.“ Durch die Kooperation mit dem VfL Bad Schwartau, der seine Jugendspielerinnen frühzeitig an den Frauenhandball heranführen will, ist eine Vielzahl der Travemünder Akteurinnen noch für die A-Jugend spielberechtigt. „Meines Wissens nach stammen nur drei Spielerinnen aus dem Frauenbereich“, erklärt Juhra. Auch deshalb rechnet er mit einer gegnerischen 3:2:1-Abwehr. „Viele Teams gehen in eine 5:1-Formation über, wenn die 6:0 nicht ausreicht. Daher kennen wir das offensive Abwehrspiel und haben entsprechendes Rüstzeug. Das aber gilt es gegen die 3:2:1 zu verfeinern“, sagt Juhra und sieht der Aufgabe optimistisch entgegen. Dan-Patrick Böge
Es fehlt: Svenja Hollerbuhl (Reha nach Kreuzbandriss).
Außerdem spielen: Sonnabend, 16.45 Uhr: HSG Jörl/Doppeleiche Viöl – Frankfurter HC; Sonnabend, 18 Uhr: SV Henstedt-Ulzburg – SV GW Schwerin; Sonnabend, 19.30 Uhr: MTV Altlandsberg – HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen; Sonntag, 15 Uhr: TV Oyten – TSV Nord Harrislee.
Quelle: Holsteinischer Courier, 20.10.2017
Lübeck. Zwar mit nur 2:6 Punkten auf dem Konto, aber auch mit guten Vorsätzen laufen Travemündes junge Drittliga-Handballerinnen morgen um 16.30 Uhr am Steenkamp als Vorletzter gegen den fünftplatzierten TSV Wattenbek (4:4 Zähler) auf.
Als Interimstrainer der „Raubmöwen“ betont Christian Neubauer vor der Partie gegen den vom Ex-Travemünder Andreas Juhra gecoachten Aufsteiger: „Wattenbek ist zwar stark in die Saison gestartet und für uns eine schwere Aufgabe – aber sie ist lösbar.“ Seine Zuversicht begründet er vor allem mit der beim 15:25 in Harrislee in der zweiten Hälfte gezeigten Leistung. „In den zweiten 30 Minuten haben die Mädels ihr wahres Potenzial angedeutet und nur mit einem Tor verloren“, sagt Neubauer und glaubt: „Unsere 3:2:1-Deckung funktioniert ganz gut. Wenn wir nicht wieder die Startphase total verpennen und im Angriff von Anfang an konsequent abschließen, können wir auch gegen Wattenbek bestehen.“
Im Rückraum setzt er weiter auf das Talent und den Kampfgeist von Lea Dalinger und Jule Meisner: „Als 17-Jährige gehören sie noch zu den Jüngsten, haben ihre Sache in Harrislee aber sehr gut gemacht.“ Personell gibt’s in Travemünde keine Veränderungen zur Vorwoche. oel
Quelle: Lübecker Nachrichten, 19.10.2017