Henstedt-Ulzburg. „Wir wollen uns achtbar verkaufen“, hatte der Trainer seiner Mannschaft als Marschroute für das Gastspiel beim SV Henstedt-Ulzburg auf den Weg gegeben. Ein 26:23 (16:11)-Erfolg für die Zweitliga-Aufstiegsaspiranten aus dem Hamburger Umland leuchtete nach einem tempo- und abwechslungsreichen Landesderby am Ende von der Anzeigetafel im Schulzentrum Maurepasstraße.
Wahrlich ein achtbares Ergebnis für den Aufsteiger, und doch war TSVW-Coach Andreas Juhra hernach nicht zufrieden. „Wir haben verloren und nehmen wieder keine Punkte mit nach Hause“, ärgerte sich der ehrgeizige Trainer, der den Gegner mit seinen taktischen Maßnahmen vor einige Probleme gestellt hatte. Den Favoriten zu stürzen, dafür reichte es trotz aller Anstrengungen für die Peitschen nicht. „Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt und bis zum Schluss verbissen gekämpft. Leider fehlten wieder ein paar Bälle, um sich für diese engagierte Leistung auch zu belohnen“, rang sich Juhra doch noch zu einem Lob für seine aufopferungsvoll kämpfende Truppe durch.
In den ersten 20 Minuten und dann wieder in der zweiten Halbzeit hatten die Peitschen auf Augenhöhe agiert. Vor allem mit Toren aus der zweiten Welle konnten sie immer wieder zum SVHU aufschließen. Erst in der Schlussphase von Durchgang eins, als Kräfte und Konzentration nachließen, erlaubten sich die Wattenbekerinnen Ballverluste im Angriff, die der SVHU konsequent mit Gegenstoßtoren bestrafte. SVHU-Torhüterin Merline Wünsche fand mit ihren Pässen Nelly Thümer.
Nach der Halbzeit lieferte Torhüterin Franziska Schenk mit einigen Klasse-Paraden die Initialzündung für eine Aufholjagd des Außenseiters, die die Peitschen durch ein Tor von Jette Stegmann auf 19:21 (49.) heranbrachte. Zwei Ballverluste in den nächsten Angriffen bestrafte der SVHU und zog wieder auf 25:20 (55.) davon. Mit ungebrochener Moral verkürzten die Wattenbekerinnen, die in der zweiten Hälfte oft mit zwei Kreisläuferinnen agierten, noch einmal auf 23:26, ohne jedoch noch in Schlagdistanz zu kommen. „Wenn wir diese Leistung in den nächsten beiden Spielen gegen Schwerin und in Stade bringen, werden wir bis zum Jahresende noch ein paar Pünktchen auf unser Konto bringen. Nur mit vier Pluspunkten ins neue Jahr zu gehen, wäre doch eine große Hypothek“, blickt Juhra nach vorn. gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 20.11.2017
Henstedt-Ulszburg. Keineswegs unter dem erwarteten Deckmantel eines Außenseiters präsentierten sich die Drittligahandballerinnen des TSV Wattenbek im Auswärtsspiel beim ambitionierten SV Henstedt-Ulzburg. Zwar reichte ein 12:10 der Gäste im zweiten Durchgang nicht, um den Fünf-Tore-Rückstand aus der ersten Hälfte (11:16) zu egalisieren, aber zumindest für ein knappes 23:26-Endresultat beim haushohen Favoriten. Unterm Strich war es die sechste Schlappe in Folge für den Aufsteiger.
„Mit der Undeutlichkeit dieser Niederlage können wir leben“, sagte Wattenbeks Coach Andreas Juhra. Die Frage, ob sein Team die Partie auch hätte gewinnen können, bejahte der 41-Jährige, hatte dabei konkret drei Phasen vor Augen; zum einen die letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit. Bis dahin verlief die Partie mit einigen Führungswechseln auf Augenhöhe (von 5:4/10. auf 8:9/20. jeweils aus Gästesicht). „Dann fehlte uns die Perfektion beim Treffen von Entscheidungen im Offensivvortrag. So haben wir uns selbst in die Bredouille gebracht“, beschrieb Juhra, wie die resultierenden Gegenstöße Wattenbeks Hypothek zur Pause bis auf fünf Tore anstiegen ließen (von 10:12/25. auf 11:16/30.). Zum anderen blieb Juhra die Phase kurz nach dem Wechsel im Gedächtnis. Hinten war die 6:0-Abwehr konzentriert und stabil, doch vorne verhinderten gleich vier Fehlwürfe nacheinander den Anschlusstreffer. „Anstatt von 14:19 (37., Anm. d. Red. ) auf 18:19 zu verkürzen, erzielte Henstedt–Ulzburg in dieser Phase den ersten Treffer – und das nach sieben Minuten“, ärgerte sich Juhra über die ungenutzten Möglichkeiten, die sein Team auf 14:20 zurückfielen ließen (44.). Anschließend holte er die Taktiktafel heraus und forderte eine bis dahin untrainierte Angriffsvariante ein. Fortan agierten die „Peitschen“ mit zwei breitgestellten Kreisläufern und ohne Rechtsaußen – und diese unkonventionelle Aufstellung fruchtete, verkürzte der Neuling doch auf 20:22 (50.). „Mittlerweile werden unbekannte taktische Mittel auch in Stresssituationen auf der Platte umgesetzt“, lobte Juhra. Zu „guter“ Letzt vergaben die Gäste erneut die Chance zum Anschluss und kassierten bedingt durch Unkonzentriertheiten in der Defensive einen gegnerischen 3:0-Lauf (20:25 aus Gästesicht/56.). „Am Ende saß uns dann die Zeit im Nacken“, bilanzierte Juhra und gab bei aller Achtung fürs Ergebnis mit Blick auf die sechste Pleite in Folge zu bedenken: „Es reicht nicht, gute Spiele abzuliefern, wenn nichts Zählbares dabei rumkommt.“
TSV Wattenbek (Tore in Klammern): Pahlisch, Schenk – Judycka (1), Potratz, Zittlau, Stegmann (3), Harms (6), Krolak (2), Zellmer (2), Lietzau, Bech (1), Bahde (4 Siebenmeter), Pauli (4). dpb
Quelle: Holsteinischer Courier, 20.11.2017
Wattenbek. Als klassischer Außenseiter gastieren heute Abend die auf dem vorletzten Platz postierten Drittligahandballerinnen des TSV Wattenbek (4:12 Punkte) beim sehr stark einzuschätzenden und ambitionierten Tabellenvierten SV Henstedt-Ulzburg (10:4). Der Anwurf in der Halle des Alstergymnasiums an der Maurepasstraße erfolgt um 18 Uhr.
Bereits vor Saisonbeginn signalisierten die gastgebenden „Frogs-Ladies“, dass sie Großes in der 3. Liga Nord vorhaben. „Als Vision für 2018 haben sie sich den Aufstieg in die 2. Bundesliga auf die Fahnen geschrieben“, weiß Wattenbeks Trainer Andreas Juhra und stapelt gegen die Mannschaft, die neben dem Spitzenreiter Frankfurter HC bislang als einziges Team den TSV Nord Harrislee bezwang (23:22-Auswärtserfolg), bewusst tief. „Wir haben dort nichts zu holen und mit nichts zu rechnen“, bewertet Juhra die anstehende Auswärtsaufgabe mit einem Blick auf die bisherige Statistik nüchtern und hofft, dass sich genau dieses Zwanglose positiv auf die Gemüter seiner Spielerinnen auswirkt. Ihm gegenüber sitzt mit Sven Rusbült, der mit seinen zarten 27 Jahren bereits unter THW-Trainer Alfred Gislason in der Bundesliga hospitiert hat, ein erfahrener Übungsleiter an der Seitenlinie der Segebergerinnen. „Rusbült ist ein taktisch guter, junger Trainer. Aber ausschlaggebend wird letztlich der Kader von HU sein“, meint Juhra.
Im Training der Wattenbekerinnen lag das Hauptaugenmerk in dieser Woche weniger auf der intensiven taktischen Vorbereitung auf die bevorstehende Herausforderung. „Im Moment liegt der Fokus eher darauf, den Entwicklungsschritt der Mannschaft im Ganzen und besonders im Individuellen voranzutreiben“, verrät Juhra. Im Rückblick auf die vergangenen Misserfolge bleibt die Erkenntnis, dass gleich vier Mal zehn schwache Minuten – trotz bis dahin guter Leistung – die Aussichten auf Wattenbeker Punkte vernichteten. Eine Negativserie mit aktuell fünf Niederlagen in Folge ist die Konsequenz. dpb
Quelle: Holsteinischer Courier, 18.11.2017
Wattenbek. Die Vorzeichen vor dem Handball-Landesderby zwischen Wattenbek und Henstedt-Ulzburg (Sbd., 18 Uhr) sind klar. „Der SV Henstedt-Ulzburg hat lautstark den Aufstieg als Saisonziel verkündet. Wir wollen den Klassenerhalt – und fahren als krasser Außenseiter nach Henstedt-Ulzburg“, sagt Wattenbeks Trainer Andreas Juhra. „Aber wir werden die Punkte nicht herschenken.“
Der SVHU liegt in Lauerstellung auf Platz fünf, darf sich nach Pleiten gegen Buxtehude und Angstgegner Viöl keinen Ausrutscher mehr erlauben. Wattenbek rangiert erwartungsgemäß in unteren Tabellenregionen. „Bis zum Jahresende wollen wir noch ein paar Punkte sammeln“, sagt Juhra. „Und in Henstedt-Ulzburg wollen wir uns so gut wie möglich verkaufen.“ Der Coach rechnet dabei auch mit dem Einsatz von Rückraumspielerin Marleen Kadenbach, die gegen die HG OKT fehlte. Personelle Sorgen gibt es trotz Grippewelle keine.
Für Maxie Bech und Kristin Bahde ist die Auswärtstour eine Reise in die sportliche Vergangenheit: Das Duo erreichte beim SVHU unter Trainer Mannhard Bech mit der B-Jugend 2015 Platz drei in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 18.11.2017