Wattenbek verspielt Sieben-Tore-Führung

3. Handball-Liga Nord der Frauen: Aufsteiger trennt sich im Kellerduell 29:29 vom MTV Atlandsberg / Ministerpräsident zu Gast

Verbissenes Duell: Wattenbeks Hannah Pauli (re.) befördert die Kugel an Sophia Mattisseck (Altlandsberg) vorbei in Richtung Tor.Sell

Bordesholm. Das war bitter: Eine knappe Viertelstunde vor Schluss führten die Handballerinnen des TSV Wattenbek im so wichtigen Drittligaspiel gegen den Abstiegskonkurrenten MTV Altlandsberg noch mit sieben Toren Differenz, doch am Ende stand nur ein 29:29 (15:12). Immerhin verteidigten die „Peitschen“ mit nun 11:25 Punkten Platz 9.

„Wir haben eine Großchance ausgelassen und dadurch keine Zeit zum Durchatmen“, sagte Wattenbeks Trainer Andreas Juhra und ergänzte mit einem Blick auf die aktuelle Tabellenlage: „Trotzdem ist weiterhin alles im grünen Bereich, und es bleibt bis zum letzten Spieltag spannend.“

Prominenz zu Gast: Ministerpräsident Daniel Günther verfolgte die gestrige Partie in Bordesholm neben der verletzten Wattenbeker Spielerin Tanja Potratz von der Tribüne aus.Sell

 

Unter den wachsamen Augen von Ministerpräsident Daniel Günther, der seinem Versprechen vom Ball des Sports nachkam und die „Peitschen“ anfeuerte, präsentierten die Gastgeberinnen die für den Klassenerhalt nötige Leidenschaft. Beim Stand von 9:8 (15.) wechselte Wattenbek erstmals auf die Überholspur. Anschließend ging es Kopf an Kopf der Pause entgegen (12:12/27.), ehe die Einheimischen – angeführt von Rückraumschützin Maxie Bech – davonzogen (16:12/31.). Mit einer Sieben-Tore-Führung im Rücken (25:18/47.) schien Wattenbeks Knoten dann endgültig geplatzt zu sein. Doch in den Reihen des Juhra-Teams, insbesondere bei Bech und Anne Zellmer, machten sich die Nachwehen der Krankheitswelle bemerkbar. Dazu kamen strittige Entscheidungen der Unparteiischen aus dem fernen Wuppertal. „Sinnbildlich war eine Aktion beim Stand von 27:25 in der 55. Minute, als anstatt auf Stürmerfoul zu unseren Gunsten auf Siebenmeter und Zeitstrafe gegen Hannah Pauli entschieden wurde“, ärgerte sich Juhra. Nach weiteren zwei gegnerischen Rückraumtreffern über Wattenbeks Mittelblock hinweg stand es plötzlich 28:27 für Altlandsberg (57.), bevor zwei Siebenmetertore von Kristin Bahde ein 29:28 für die Gastgeberinnen bedeuteten. 55 Sekunden vor dem Ende glich der MTV abermals aus, in der verbliebenen Spielzeit reichte selbst ein Team-Time-Out von Wattenbek nicht mehr, um doch noch einen Heimsieg zu erzwingen.

Nach dem Abpfiff zeigte sich Ministerpräsident Günther, früher selbst aktiver Handballer, von der Wattenbeker Leistung alles in allem begeistert und sorgte mit Pizza und Kaltgetränken für einen versöhnlichen Abschluss. dpb

 

TSV Wattenbek (Tore in Klammern): Kaube, Pahlisch, Schenk – Judycka, Zittlau (1), Harms (3), Krolak, Zellmer (3), Lietzau (2), Hollerbuhl (5), Schult (1), Bech (5), Bahde (7 Siebenmeter), Pauli (2). Schiedsrichter: Sakovski/Schneider (Wuppertal). – Zuschauer: 180. – Nächster Gegner: Buxtehuder SV II (A/Sonntag, 15 Uhr).

 

Quelle: Holsteinischer Courier, 19.03.2018

Wattenbek vergisst, den Sack zuzumachen

Dritte Liga der Frauen: Sieben Tore Vorsprung reichen beim 29:29 gegen Altlandsberg nicht zum Sieg

Bordesholm. Mit einem Heimsieg gegen den MTV Altlandsberg hätten die Drittliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können. Mit sieben Toren lagen die Peitschen nach 45 Minuten in einer dramatischen Partie vorn, doch am Ende langte es „nur“ zu einem 29:29-(15:12) Unentschieden. „Das ist gefühlt in Punktverlust, aber wir haben den Abstand zu Altlandsberg konstant gehalten und liegen weiter auf einem Nicht-Abstiegsplatz“, versuchte Co-Trainer Andreas Hörseljau der hitzigen Partie dennoch etwas Positives abzugewinnen.

Nachdem die Anfangsnervosität gewichen war, hatten die Gastgeberinnen sich stetig von den Brandenburgerinnen absetzen können. Kurz vor und nach der Pause übernahm Maxie Bech auch in der Offensive Verantwortung und sorgte mit drei Treffern dafür, dass der TSV mit 16:12 (31.) erstmals deutlich in Führung lag. In den folgenden 15 Minuten dominierte der Aufsteiger aus Schleswig-Holstein und setzte sich auch dank einer sattelfesten Abwehr weiter auf 25:18 (47.) ab.

Als Christine Miniers bei einer rüden Abwehraktion Janina Harms aus der Luft pflückte, kippte die Partie. Die TSVW-Rückraumspielerin fiel hart auf den Rücken und konnte erst nach einer Behandlungspause wieder auf das Feld. Minieres erhielt eine Zwei-Minuten-Strafe, doch TSC-Coach Andreas Juhra musste die Abwehr umbauen, ein Umstand, den die Gäste in der Folge mit einem 7:1-Lauf zum 25:26 ausnutzten. Gegen verunsicherte Peitschen gelang den Brandenburgerinnen fast alles, als dann in der Crunch-Time Anne Zellmer und Hannah Pauli mit Zeitstrafen auf die Bank mussten, ging der MTV sogar mit 28:27 (57.) in Führung.

Mit zwei Toren von der Strafwurflinie brachte die nervenstarke Kristin Bahde , die alle ihre sieben Strafwürfe verwandelte, ihr Team noch einmal in Führung, doch in letzter Minute gelang Altlandsberg durch Lucyna Trzcak der Treffer zum 29:29-Endstand. „Über weite Strecken haben wir ein tolles Handballspiel gezeigt. Nur haben wir es versäumt, den Sack zu zu machen und unsere Überzahlsituationen nicht konsequent genug ausgenutzt. Das hat in der Schlussphase Altlandsberg effizienter gemacht“, resümierte Hörseljau. „Die Mannschaft hat es versäumt, sich entsprechend zu belohnen. Aber wir haben nach der Punkteteilung in den letzten vier Spielen weiter alles selbst in der Hand“, zog Trainer Juhra nicht unzufrieden Bilanz eines dramatischen Drittliga-Frauenspiels. gw

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 19.03.2018

Schlüsselspiel gegen den Abstieg

Dritte Handball-Liga: Wattenbeker Frauen empfangen MTV Altlandsberg

Wattenbeks Trainer Andreas Juhra erwartet die Rückkehr von Maxie Bech (Mitte) in den Kader. ©

Wattenbek. Ohne Frage ist die Partie der Drittliga-Handballfrauen des TSV Wattenbek gegen den MTV Altlandsberg am Sonntag (15 Uhr) wegweisend. Mit einem Sieg könnte der Aufsteiger die Brandenburgerinnen noch tiefer in den Abstiegssumpf stoßen und den Abstand zu den drei Abstiegsplätzen auf drei Zähler vergrößern.

Der Druck liegt also bei den Gästen, die das Hinspiel am 11. November in einer ruppigen Begegnung knapp mit 30:28 für sich entscheiden konnten. Fünf Spiele haben die Teams in der Dritten Liga noch zu absolvieren. Der VfL Stade ist abgeschlagen (2:32 Punkte). Auch für den TSV Travemünde (8:26) scheint das rettende Ufer nicht mehr in Reichweite. Den dritten Absteiger ermitteln Wattenbek (10:24) , Altlandsberg (9:25) und Grün-Weiß Schwerin (11:23).

Peitschen-Trainer Andreas Juhra hofft für das Kellerduell auf die Rückkehr der gesundheitlich angeschlagenen Spielerinnen Maxie Bech, Anne Zellmer und Anna Judycka. „Das Trio hat uns in Oyten schon sehr gefehlt“, gab Juhra nach der 25:33-Pleite beim letztjährigen Meister unumwunden zu. Solange die Kräfte reichten, spielten die Peitschen auf Augenhöhe, lagen zwischenzeitlich sogar mit drei Toren in Front. Dann fehlten die Wechselmöglichkeiten, um Spielerinnen Pausen zu gewähren. Die Fehler-Quote stieg und Oyten übernahm das Kommando. „Trotz der Niederlage sollten wir in Oyten wieder eine Portion Selbstvertrauen getankt haben. Nicht dabei sein kann Tanja Potratz, die eine Ellenbogen-Verletzung auskurieren muss. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Wir werden am Sonntag auf die Platte gehen und unser Bestes geben. Und am Ende werden wir sehen, was dabei herausgekommen ist“, versucht Juhra seinen Spielerinnen die nötige Lockerheit zu vermitteln.

Gegen Altlandsberg gilt es, auf Top-Torschützin Martyna Rupp zu achten, die im Hinspiel achtmal traf. Am vergangenen Wochenende gab es für die Brandenburgerinnen eine ernüchternde 21:25-Heimpleite gegen den TSV Nord Harrislee. gw

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 16.03.2018

Krimi-Zeit beim TSV Wattenbek

3. Handball-Liga der Frauen: Am Sonntag kommt der MTV Altlandsberg zum Kellerduell

Wattenbek. Ein vorgezogenes kleines Endspiel erwartet die Handballerinnen des TSV Wattenbek am Sonntag in der Halle der Bordesholmer Hans-Brüggemann-Schule. Um 15 Uhr treffen die Gastgeberinnen, die mit 10:24 Punkten Rang 9 belegen, auf ihren direkten Verfolger und Tabellennachbarn MTV Altlandsberg, der mit nur einem Zähler Rückstand (9:25) auf Platz 10 steht. In einem 60-minütigen Handballkrimi wird sich entscheiden, welches der beiden Teams einen wichtigen Schritt auf der Kellertreppe der 3. Liga Nord nach oben macht.

Dabei treffen zwei Motivationsphilosophien aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Wattenbeker Team versucht weiterhin, das tabellarische Drumherum auszublenden und sich vollends auf seine sportliche Leistung auf dem Spielfeld zu konzentrieren. Denn wenn die „Peitschen“ selbst erfolgreich sind, ist die eigene Schuldigkeit getan, ferner liegen die restlichen Ergebnisse bekanntlich nicht in ihren Händen. Weitaus weniger befreit sieht es dagegen bei den Gästen aus. „Es nützt nichts, zu versuchen, den Druck von unseren Frauen fern zu halten. Das sind intelligente, junge Menschen, die eine Tabelle auch ganz alleine lesen können“, betont Altlandsbergs Trainer Sebastian Grenz auf der eigenen Vereins-Homepage und erklärt weiter: „Wenn wir das Abstiegsgespenst bannen wollen, müssen wir ihm unerschrocken ins Gesicht blicken. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass jede Einzelne jetzt den Charakter an den Tag legt, ohne den man eine solch sportlich existenzielle Herausforderung nicht bestehen kann. Wir sind unseren Fans, unseren Sponsoren und unserem Verein nichts weniger schuldig.“ Die angesprochene Schuldigkeit sieht Wattenbeks Trainer Andreas Juhra hingegen bei jeder seiner Spielerinnen einzig gegenüber sich selbst.

Bemerkenswert: Sogar Ministerpräsident Daniel Günther hat sich in Bordesholm als Zuschauer angesagt. dpb

 

Quelle: Holsteinischer Courier, 16.03.2018