Frankfurt/O. „Es war eine Begegnung auf Augenhöhe, die genauso gut unentschieden oder sogar mit einem Sieg für uns hätte ausgehen können“, resümierte Andreas Juhra, nachdem der von ihm trainierte Frauenhandball-Drittligist TSV Wattenbek beim Frankfurter HC vor einer lautstarken Kulisse knapp mit 24:26 (13:12) verloren hatte.
Auch wenn am Ende beide Punkte an der Oder blieben, trotzte die Leistung Wattenbeks beim vierten Saisonauftritt den bekannt kritischen Blicken von Juhra. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns super verkauft“, erklärte der 41-Jährige und haderte dieses Mal im Nachhinein mit seiner eigenen Personalentscheidung. Denn auf Grund der vorhandenen Kadergröße und der geltenden Begrenzung von 14 Spielerinnen musste er eine Akteurin auf die Tribüne schicken. „Ich habe dieses Mal Tanja Potratz als dritte Kreisläuferin aussetzen lassen. Allerdings hätte gerade sie uns wahrscheinlich mit ihrer Präsenz am Kreis weitergebracht“, mutmaßte Juhra. Ungeachtet der rund 450 Kilometer langen Anreise waren die „Peitschen“ von Beginn an voll da und gingen durch Anna Judycka erstmals in Führung (3:2/6.). Die darauf folgende Frankfurter Auszeit verpuffte nahezu wirkungslos, Wattenbek lag weiter vorn (5:4, jeweils aus Gästesicht/12.). Den Frankfurter 8:8-Ausgleich (20.) konterte Juhras Team in doppelter Überzahl. Mit einem Doppelpack erhöhte Wattenbek zur 10:8-Gästeführung (21.) und behauptete diesen Zwei-Tore-Vorsprung bis kurz nach dem Wiederanpfiff (15:13 aus Gästesicht/35.). In der Folge kamen die Brandenburgerinnen in den Genuss, zeitweise in doppelter Überzahl agieren zu können, prompt drehte Frankfurt den Spieß um (17:15/41.). Nach dem Anschlusstreffer durch Wattenbeks Kristin Bahde sorgten drei weitere Frankfurter Tore eine Viertelstunde vor dem Ende für den ersten Vier-Tore-Rückstand des Neulings (16:20). Davon unbeeindruckt kämpften sich die „Peitschen“ mit einem eigenen 3:0-Lauf wieder heran, nun lagen sie nur noch mit 19:20 im Hintertreffen (50.). Für die Juhra-Schützlinge kam es noch besser, beim 23:23 (57.) sah es nach einem Punktgewinn für den Aufsteiger aus. „Aber dieses Mal fehlte uns gerade in der Endphase das entscheidende Quäntchen Glück im Abschluss“, bilanzierte Juhra angesichts diverser Aluminiumtreffer in den Schlussminuten, in denen Frankfurt alles klarmachte und letztlich mit 26:24 gewann. Insgesamt nur zwei Rückraumtore im zweiten Durchgang – beide durch Maxie Bech – waren letztlich nicht genug, um den Einheimischen die Punkte abzunehmen. Dem TSV Wattenbek bleibt der Trost, mit nun 4:4 Zählern weiterhin voll im Soll zu sein. dpb
TSV Wattenbek (Tore in Klammern): Kaube - Judycka (2), Zittlau (1), Harms (5), Krolak (1), Zellmer (2), Lietzau (1), Kühn, Schult, Schulte, Bech (2), Bahde (7 Siebenmeter), Pauli (3). Schiedsrichter: Großer/Witt (Berlin). – Zuschauer: 203. – Nächster Gegner: TSV Travemünde (A/Sonnabend, 21. Oktober, 16.30 Uhr).
Quelle: Holsteinischer Courier, 16.10.2017
Frankfurt/Oder. Die Punkte mussten die Wattenbekerinnen nach einer unglücklichen 24:26 (13:12)-Niederlage beim Frankfurter HC in der Oder-Stadt lassen, doch der Aufsteiger hatte auf der mehr als sechsstündigen Rückreise die Gewissheit im Gepäck, auch mit den Topteams der Dritten Liga mithalten zu können.
„Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte Trainer Andreas Juhra. „Das war ein sehr attraktives Drittligaspiel, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte“, so der Wattenbeker Handball-Lehrer, der mit dem Auftritt seines Teams rundum zufrieden war. Gut drei Minuten vor dem Ende hätte das Pendel beim Stand von 23:23 zu beiden Seiten ausschlagen können. „Frankfurt hatte einfach an diesem Tag ein Quäntchen mehr Glück“, so Juhra, der seinen Mädels eine hervorragende Moral bescheinigte.
In einer von beiden Mannschaften intensiv, aber immer fair geführten Partie gerieten die Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit ins Hintertreffen. Die Rückraumspielerinnen Janina Harms und Hannah Pauli, die in den ersten 30 Minuten noch acht der 13 Gäste-Tore geworfen hatten, wurden nach der Pause von Frankfurts Defensive neutralisiert. Aus der Distanz fehlte so der nötige Druck. „Wir mussten für jedes Tor hart arbeiten“, so Juhra, der mit ansehen musste, wie seine Mannschaft nach 35 Minuten nach Strafen gegen Kristin Bahde und Maxi Bech plötzlich in doppelter Unterzahl auf dem Feld stand. Die überstanden die Peitschen mit unbändigen Kampfeswillen zwar unbeschadet, doch der Kraftakt hatte Folgen: Anschließend lag der TSV mit 16:20 (45.) zurück.
Der befürchtete Einbruch blieb aus, weil sich das Team kollektiv gegen die Niederlage stemmte und Kristin Bahde mit sieben verwandelten Strafwürfen nervenstark traf. „Am Ende war es reine Glücksache. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir werden aus solchen Spielen lernen und in einigen Situationen vielleicht beim nächsten Mal etwas cleverer agieren“, sagte Juhra. Das oft gescholtene Frankfurter Handball-Publikum präsentierte sich trotz eines engen Spiel von seiner besten Seite. „Wir sind sehr gastfreundlich aufgenommen worden, und die enthusiastischen Frankfurter Fans haben uns sehr fair behandelt“, lobte Juhra. gw
Quelle: Kieler Nachrichten, 16.10.2017
In einer ausgeglichenen ersten Hälfte gelang den Gästen aus dem hohen Norden nach gut 20 Minuten erstmals eine Zwei-Tore-Führung (8:10). Da stand die anfangs solide und aggressive Abwehr der Oderstädterinnen nicht mehr so kompakt wie erhofft. "Insbesondere der Mittelblock hat nicht funktioniert", haderte Trainerin Daniela Filip mit der Defensivleistung. "Vor allem in der ersten Hälfte hätte ich mir eine bessere und stabilere Deckung gewünscht", stellte die 47-Jährige fest.
Hinzu kamen ungenügende Angriffsleistungen, die neben der guten Vorstellung des TSV dazu beitrugen, dass der FHC mit mehr Mühe als erwartet im Spiel blieb. Eine sichere Anja Ziemer vom Siebenmeterpunkt sowie eine durchsetzungsstarke Michéle Dürrwald erzielten kurz vor der Halbzeit den Ausgleich, ehe die Gäste mit dem Pausenpfiff erneut vorlegten. Da hatten die Frankfurterinnen allerdings genauso wie die Zuschauer mit den Entscheidungen der Schiedsrichter zu kämpfen.
Nach abermaligen FHC-Fehlern in der Deckung und im Rücklauf erhöhte Wattenbek nach der Pause auf 15:13 (34.). Mit je zwei Treffern durch verwandelte Strafwürfe von Anja Ziemer und starkem Einsatz von Geburtstagskind Josephin Keßler wendeten die Hausherrinnen jedoch mit einem Vier-Tore-Lauf die Partie auf 17:15 (41.). "Wir haben besser in der Abwehr gestanden, gut in die Tiefe gespielt und sind selbstbewusster aufgetretent", analysierte Filip.
Beim 20:16 (45.) hatte sich der FHC abgesetzt, ehe abermals schwache Offensivabschlüsse und Entscheidungen von außen zum Anschluss der Gäste führten (20:19/50.). "Die Schiedsrichter-Leistung war heute sehr problematisch", stellte Präsident Wolfgang Pohl als Fan fest. "Das war ein Krimi, der an den Nerven gezehrt hat." Und so blieb die Partie, als den Norddeutschen wieder der Gleichstand gelang, spannend (23:23/57.). Tore von Beatrice Zacharias und Maria Heinke brachten den FHC letztlich verdient auf die Siegerstraße (25:23/58.). Daran änderte auch die Disqualifikation gegen Michéle Dürrwald nach der umstrittenen dritten Zeitstrafe nichts mehr. Präsident Pohl resümierte. "Die Heimspiele müssen ganz einfach gewonnen werden, wenn wir weiter nach oben schauen wollen. Das war ein wichtiger Sieg."
Quelle: Märkische Onlinezeitung, 15.10.2017
Wattenbek. Wenn sich die Handball-Frauen des TSV Wattenbek am Sonnabend um 7 Uhr in den Bus setzen und zum Drittliga-Auswärtsspiel zum HC Frankfurt/Oder (16 Uhr/Brandenburg-Halle) fahren, betreten die meisten Spielerinnen Neuland. Bis nach Hamburg führte die bisher aufwändigste Auswärtsfahrt in der Oberliga.
„Es ist eine neue Herausforderung, diese strapaziöse Anreise wegzustecken und dann im Spiel von Null auf Hundert hochzufahren“, sagt Trainer Andreas Juhra, will seinem Team damit aber keine Ausrede an die Hand geben. „Wir sind in der Dritten Liga auf einer Ausbildungsreise und wollen schnell lernen. Wir fahren nicht nach Frankfurt, um dort die Punkte herzuschenken.“ Bis auf die beruflich verhinderte Jette Stegmann hat Juhra alle Spielerinnen an Bord.
5:1 Punkte hat Frankfurt auf dem Konto, daheim den TSV Harrislee geschlagen und Aufsteiger VfL Stade aus der Halle geschossen. Bei der HG OKT gab es ein glückliches Remis. „Vor eigenem Publikum gehen sie sehr aggressiv zu Werke, wollen dem Gegner so den Schneid abkaufen“, sagt Juhra über den traditionsreichen Kontrahenten, der in der ehemaligen DDR zwischen 1980 und 1990 sechs Meisterschaften feierte und 2004 in der Bundesliga den deutschen Meistertitel holte. Seit dem Abstieg 2013 ging es bergab, auch wegen der schwierigen Randlage und den damit verbundenen geringen finanziellen Ressourcen. Dank einer hervorragenden Jugendarbeit gehört der HC Frankfurt in der Dritten Liga zu den Titelkandidaten.
Ganz ohne Unterstützung werden die Peitschen fern der Heimat nicht sein: 15 Fans machen die weite Reise im Mannschaftsbus mit. gw
Quelle: Kieler Nacrichten, 13.10.2017
Wattenbek. Als letzte Station von drei aufeinander folgenden Auswärtstouren in der 3. Liga Nord steht für die Handballerinnen des TSV Wattenbek an diesem Wochenende die mit Abstand weiteste Busfahrt auf dem Programm. Bereits am Sonnabendvormittag beginnt der Ausflug ins rund 450 Kilometer entfernte Frankfurt/Oder. Dort wird nach gut fünfstündiger Anreise um 16 Uhr in der Brandenburg-Halle die Partie zwischen den „Peitschen“ und dem Frankfurter HC angepfiffen.
„Uns erwartet zum ersten Mal ein ehemaliger Bundesligist und zudem der Deutsche Meister von 2004, der sich nach der Insolvenz (Anfang Juli 2013, Anm. d. Red.) in der 3. Liga konsolidiert hat und nun kurzfristig den Aufstieg in die 2. Liga anpeilt“, weiß Wattenbek-Trainer Andreas Juhra vor der Begegnung des Tabellensiebten (4:2 Punkte) beim Tabellenzweiten (5:1) genau, was auf ihn und sein Team zukommt. „Vor allem zu Hause versuchen die Frankfurterinnen den Gegnern über ihre Abwehr den Zahn zu ziehen“, erklärt Juhra und sagt ohne weiter ins Detail zu gehen: „Wir haben uns auf einige Dinge vorbereitet. Dennoch gilt es im Vorwege erst einmal, die Fahrt nach Frankfurt zu meistern. Auch das ist für meine Spielerinnen Neuland, sich nach einer so langen Fahrt auf Betriebstemperatur zu bringen.“
Das einzige vorhandene Vergleichspotenzial zwischen den Norddeutschen und den Oderstädterinnen in dieser Saison birgt das jeweilige Aufeinandertreffen mit der HG Owschlag/Kropp/Tetenhusen. Während die Wattenbekerinnen diese zum Saisonauftakt mit 26:17 aus der Halle schossen, kam der FHC am Wochenende darauf gegen OKT nicht über ein 21:21 hinaus und ließ den bislang einzigen Punkt liegen. Eindeutig ist hingegen, dass die von den beiden Trainern geforderten Einstellungen dieselben sind. Juhra bezeichnet es kurz und knapp als „Fokus“, sein Gegenüber Daniela Filip beschreibt es ausführlicher: „Für mich stehen in jedem Spiel Disziplin, Siegeswille und Leidenschaft an oberster Stelle.“ dpb
Es fehlen: Svenja Hollerbuhl (Reha nach Kreuzbandriss), Jette Stegmann (beruflich).
Quelle: Holsteinischer Courier, 13.10.2017