Neuling Wattenbek schafft große Überraschung bei Jörl/Viöl

Viöl. „Mit diesem Ergebnis hat ganz sicher niemand gerechnet“, sagte Andreas Juhra gestern Abend freudestrahlend. Denn der von ihm trainierte Aufsteiger TSV Wattenbek rang auswärts einen der Titelaspiranten in der 3. Handball-Liga Nord der Frauen nieder. Die „Peitschen“ gewannen bei der HSG Jörl/Doppeleiche Viöl unerwartet mit 27:26 (13:15).

Wattenbek legte anfangs drei Mal vor, sodass der eigentliche Favorit antworten musste (3:3/6.). Schnell wurde klar, dass Juhra seine Defensive optimal auf die gegnerischen Stärken eingestellt hatte – mit besonderem Fokus darauf, die gekonnten Interaktionen mit dem Kreis zu unterbinden. Dazu nahm der jeweilige Wattenbeker Innenblock die HSG-Kreisläuferin Svenja Pahl weitestgehend aus dem Spiel. Folglich führten die Gäste mit 6:4 (14.). „Dann wurde es in unserem Angriff zusehends chaotischer“, sah Juhra sein Team mit 11:12 in Rückstand geraten (23.). Wattenbek verzettelte sich in den Laufwegen und nutzte nicht die volle Spielfeldbreite. Immer wieder wollte der Neuling die Entscheidung über die kompakte Mitte erzwingen. „Wir hielten uns in dieser Phase nur durch glückliche Bälle im Spiel“, gestand Juhra. Bis in die Endphase hinein lag Jörl/Viöl vorn, ohne Wattenbek abschütteln zu können (19:17/39., 25:24/52.). Dann griffen die Gäste an und übernahmen erstmals in Halbzeit zwei die Führung (25:26/54.), die sie nicht mehr hergeben sollten. Zwei Auszeiten, eine überstandene Unterzahl nach Zeitstrafe gegen Maxie Bech (56:21 Min.), zwei von Schlussfrau Katharina Kaube parierte Siebenmeter und das 25:27 durch Kristin Bahde rund 30 Sekunden vor dem Ende – schon war die Überraschung perfekt. dpb

 

Quelle: Holsteinischer Courier, 04.10.2017

Wattenbek siegt im Landesderby

Viöl. Das ist ein Ausrufezeichen: Mit einem 27:26 (13:15)-Auswärtssieg beim hoch gehandelten Landesrivalen HSG Jörl Doppeleiche Viöl fuhren die Handballfrauen des TSV Wattenbek den zweiten Saisonsieg in der Dritten Liga ein. Mit 4:2 Punkten ist der Aufsteiger Tabellensechster.

In einem packenden Spiel kamen die Gäste vor rund 150 Zuschauern gut in die Partie, aber bis zum 9:9 (20.) konnte sich kein Team absetzen. „Dann haben wir die erste und zweite Welle der Gastgeberinnen nicht mehr so gut verteidigt“, erklärte TSVW-Co-Trainer Andreas Hörseljau den zwischenzeitlichen 11:15-Rückstand (28.) und bemängelte die insgesamt acht Gegenstoß-Tore. Anne Zellmer und Selina Krolak verkürzten bis zur Pause auf 13:15.

In der Kabine ordnete Andreas Juhra das Spiel seiner Frauen neu, die im zweiten Abschnitt schneller und aufmerksamer im Rückzugsverhalten agierten und Jörl immer öfter ins ungeliebte Positionsspiel zwangen. Zwischen den Pfosten lief Katharina Kaube zur Höchstform auf und gab ihren Mitspielerinnen die nötige Sicherheit. „Das Selbstvertrauen wuchs mit jeder Minute“, so Hörseljau. Die junge Außenspielerin Anna Judycka markierte in der 53. Minute den 25:25-Ausgleich, Krolak brachte den TSV eine Minute später erstmals in Führung. „Da haben wir einfach cleverer gespielt als Jörl“, sagte Hörseljau über seine junge Mannschaft, die aus der Pleite in Harrislee offensichtlich die richtigen Schlüsse gezogen hatte. In Überzahl erzielte Neuzugang Kristin Bahde das 27:25 – trotz Jörls Anschlusstreffer die Entscheidung. gw

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 04.10.2017

26:27 – Jörl-Viöl patzt erneut

Viöl. Die Handball-Frauen der HSG Jörl-Viöl kommen in der neuen Spielzeit der 3. Liga Nord noch nicht in Schwung. Im zweiten Heimspiel gab es gegen Aufsteiger TSV Wattenbek mit dem 26:27 (15:13) die zweite Heimniederlage. So findet sich der Vizemeister der vergangenen Serie mit 2:4 Zählern überraschend im unteren Drittel der Tabelle wieder.

Schmerzhaft: Lena Schulz (rotes Trikot) wird von gleich drei gegenspielerinnen kräftig "bearbeitet".

„Uns hat heute der letzte Biss gefehlt“, monierte Co-Trainerin Johanna Martensen. „Wenn wir unsere Zuschauer weiter bei Laune halten wollen, wird es langsam Zeit, dass wir auch in eigener Halle gewinnen.“ Das nächste Heimspiel steigt allerdings erst am 21. Oktober gegen den Frankfurter HC.

Der Vizemeister tat sich gegen einen diszipliniert aufspielenden Neuling schwer, konnte sich zunächst nicht absetzen. So stand es nach 20 Minuten 10:10. Zwar zogen die Gastgeberinnen in einem Zwischenspurt auf 15:11 (28.) davon, konnten diesen Vorsprung aber nicht mit in die Pause nehmen, weil Abwehr und Angriff in den letzten 90 Sekunden des ersten Durchgangs schon in den „Pausen-Schlaf“ gefallen waren.

Das sollte sich in der zweiten Hälfte rächen. Wattenbek blieb bis in die „crunch time “ auf Tuchfühlung und setzte die HSG damit erfolgreich unter Stress. „Im Gegenstoß haben wir schlechte Pässe gespielt und waren in der Abwehr oft einen Schritt zu spät“, analysierte Martensen. So wurde aus einem 22:20 wieder ein 22:22 und aus einem 24:22 ebenso schnell ein 24:24. Endgültig um das Nervenkostüm der HSG war es geschehen, als der TSV sechs Minuten vor dem Ende zur 25:26-Führung traf. Katharina Hansen verwarf zwei Siebenmeter in Folge, und Kristin Bahde traf 34 Sekunden vor dem Ende zum 27:25 für den Aufsteiger. Das war die Entscheidung, der Anschlusstreffer von Rafaela Steffek nur noch Ergebniskosmetik. Wattenbek feierte, die HSG-Spielerinnen schlichen mit hängenden Köpfen aus der Erich-Wobser-Halle. hwk

 

HSG Jörl-Viöl: Paulsen, Kühl – Jessen, K. Hansen (6/2), Brück, Scholz, Schulz (4), Steffek (2), Behrendsen (6), Pahl (2), Köster (2), Dahm, Maier (4), Machau. TSV Wattenbek: Kaube – Judycka (3), Potratz, Stegmann, Zittlau (4), Harms (7), Korlack (2), Zellmer (4), Lietzau, Bech (2), Bahde (3/1), Schenk, Pauli (2). Schiedsrichter: Maike Behnke/Kimberly Seemann (Schleswig/Hamburg). Zeistrafen: 3:4. – Siebenmeter: 5:2. Zuschauer: 227.

 

Quelle: Nordfriesland Tageblatt, 04.10.2017

Wattenbeker Frauen vor hoher Auswärts-hürde

Wattenbek. Aufsteiger TSV Wattenbek steht in der 3. Liga Nord der Frauen erneut vor einer hohen Auswärtshürde. Morgen trifft das Team von Trainer Andreas Juhra in der Erich-Wobser-Halle (16.45 Uhr) auf die HSG Jörl Doppeleiche Viöl. Der Vizemeister des Vorjahres gilt unter den Experten als einer der Topfavoriten auf den Titel. „Jörl stellt eine kompakte Mannschaft mit vielen zweitligaerfahrenen Spielerinnen“, weiß Juhra um die Stärke des Kontrahenten, der zum Saisonstart gegen Nord-Harrislee (22:27) patzte, dann aber mit einem 30:27-Erfolg beim Juniorteam des Buxtehuder SV auftrumpfte. „Trainer Thomas Blaczyk und seine Mädels sind zu Hause unter Druck, müssen gewinnen“, sagt Juhra. „Wir wollen frei von Druck guten Handball zeigen und den Favoriten so lange wie möglich ärgern“, gibt der Coach als Marschroute für den Auswärtstrip aus. Das klappte bei den Nordfrauen nur 45 Minuten lang. In der Schluss-Viertelstunde ließen sich die Peitschen noch abschießen. Am „Tag der Deutschen Einheit“ komme es besonders auf die mannschaftliche Geschlossenheit an. Juhra: „In Harrislee wollten es die Mädels besonders gut machen und verkrampften. Wir haben die Fehler aufgearbeitet und wollen in Jörl die richtige Mischung aus Aggressivität und Lockerheit finden“. Bis auf die grippekranke Savannah Schulte und die langzeitverletzte Regisseurin Svenja Hollerbuhl können die Peitschen zum dritten Landesderby in Folge in bester Formation auflaufen. gw

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 02.10.2017