Die Philosophie des zweitligaerfahrenen Trainers hat sich seit seiner ersten Amtsperiode nicht verändert. „Ich will junge Spielerinnen in der letzten Station vor dem Leistungshandball an diesen heranführen“, erklärt Juhra und fügt hinzu: „Junge Spielerinnen sind hungriger.“ Damit erklärt sich auch der durch seinen Vorgänger Lars Ohmsen eingeleitete und von Juhra fokussierte Weg, die Mannschaft weiter zu verjüngen. Mit Lea Pahlisch, die mit einem Doppelspielrecht in der A-Jugend der SG Bordesholm/Brügge ausgestattet wurde, Zoe Stens und Ronja Schult sind gleich drei der sechs Neuzugänge noch nicht volljährig. Dazu kommt die mit gerade einmal 18 Jahren bereits drittligaerfahrene Maxi Bech, die auch schon im erweiterten Kader der Jugend-Nationalmannschaft auftauchte. Bech bietet ebenso wie Anne Zellmer vor allem im Angriffsspiel der Wattenbekerinnen mehr Möglichkeiten. Bisher war der Positionsangriff weitestgehend auf Svenja Hollerbuhl und Janina Harms zugeschnitten. „Wir sind im Rückraum wesentlich breiter aufgestellt, jede Spielerin ist für acht Tore gut“, freut sich Juhra über den zu erwartenden Pluspunkt, dass seine Truppe nicht auszurechnen sein dürfte. In der Vorbereitung lag sein Hauptaugenmerk auf der individuellen Verbesserung. „Bei einigen fehlten Basics, gerade in der Abwehr, da mussten wir nachbessern“, berichtet Juhra und ist gleichzeitig vom Willen und Lerneifer seiner Schützlinge beeindruckt: „Der Einsatz stimmt, und überrascht hat mich, dass die, die vorher eher in der zweiten Reihe standen, nach wie vor ordentlich Druck machen und zeigen, dass sie wollen.“ Die einzigen beiden Dämpfer sind momentan die Ausfälle von Abwehrdirigentin Leandra Kühn, die sich kürzlich die Ferse brach und für noch unbestimmte Zeit ausfällt, sowie von Rückraumspielerin Ana-Lena Bustorf, die nach einer erneuten Knieoperation erst vor rund einer Woche wieder aus der Reha entlassen wurde. dpb
Zugänge: Zoe Stens (HSG Schwerte-Westhofen), Anne Zellmer, Ronja Schult (beide THW Kiel), Franziska Schenk (THW Kiel II), Maxi Bech (HSG Henstedt-Ulzburg), Lea Pahlisch (SG Bordesholm/Brügge).
Abgänge: Meike Röscheisen (HSG 91 Nortorf), Imke Marxen (pausiert), Mareike Klinke, Tatjana Cornehl (beide Ziel unbekannt).
Kader (21 Spielerinnen) – Katharina Kaube (20 Jahre/Torwart = TW), Lea Pahlisch (17/TW), Franziska Schenk (29/TW), Maxi Bech (18/Rückraum = R), Ana-Lena Bustorf (20/R), Janina Harms (23/Rückraum
links = RL, Rückraum rechts = RR), Svenja Hollerbuhl (29/R, Außen), Leandra Kühn (23/Kreis Mitte = KM), Katja Lietzau (23/Rechtsaußen = RA), Jessica Nell (22/Linksaußen = LA, RA), Hannah Pauli
(23/R), Tanja Potratz (29/R, KM), Ronja Schult (17/RA), Savannah Schulte (23/ LA, KM), Mirja Schulz (30/R), Nina Schulz (31/LA), Jette Stegmann (23/LA), Julia Steinbeck (22/R), Zoe Stens (16/KM, RM),
Anne Zellmer (28/R), Vivien Zittlau (20/KM).
Trainer: Andreas Juhra.
Co-Trainer: Andreas Hörseljau.
Sportphysiotherapeut: Steffen Donder.
Teamkoordinator: Mark Guse. – Platzierung 2015/16: Rang 3 mit 35:17 Punkten (17 Siege/1 Remis/8 Niederlagen) und 714:695 Toren.
Saisonziel 2016/17: oberes Tabellendrittel.
Titelfavorit: SG Todesfelde/Leezen.
Meisterschaftsstart: TSV Ellerbek (A/Sonntag, 18. September, 16 Uhr).
Courier-Prognose: Das Abschneiden des TSV Wattenbek hängt davon ab, wie schnell das vorhandene und neue Potenzial zueinander findet. Wenn sich frühzeitig Automatismen entwickeln, werden die „Peitschen“ für jeden Favoriten im Kampf um die Meisterschaft zu einer Härteprüfung.
Quelle: Holsteinischer Courier, 12.09.2016