NORDERSTEDT. "Ich habe in meiner Laufbahn noch nie so viele Gegentore kassiert. Das war eine Premiere für mich", sagte Steffen Liepold, Trainer der Handballfrauen des HT Norderstedt, nach der deprimierenden 19:51 (9:25)-Auswärtspleite beim Oberliga-Tabellenführer TV Wattenbek.
"Ich hatte insgeheim die Hoffnung, dass Wattenbek gegen uns ein bisschen weniger Gas gibt, aber dem war nicht so. Die hatten richtig Bock und haben trotz ihrer deutlichen Führung auch in der zweiten Halbzeit nicht nachgelassen. Als sie gewechselt haben, wurden die Positionen gleichwertig ersetzt. Da gab es keinen Bruch", so Liepold.
Das Schlusslicht war vergeblich um Schadensbegrenzung bemüht. "Wir wollen die Angriffe eigentlich konsequent ausspielen und so ein wenig Zeit gewinnen. Aber unsere Abschlüsse waren schlecht; wir haben von den Außenpositionen kaum etwas getroffen und viele Gegentore über Tempogegenstöße bekommen."
Quelle: Hamburger Abendblatt, 24.01.2017
Am Bordesholmer Langenheisch ging es nur anfangs etwas enger zu (5:3/7.). In der Folgezeit konnte Wattenbek machen, was es wollte. Der Spitzenreiter zog gegen die punktlosen und dementsprechend hoffnungslos unterlegenen Gäste alle Register und mit einem 7:0-Lauf auf 12:3 weg (13.). Beide Teams operierten mit einer 6:0-Deckung, wobei aufseiten Norderstedts von einer Deckung streng genommen nicht die Rede sein konnte. Löchrig wie ein Schweizer Käse präsentierte sich der Letzte, der überdies mit dem Tempo der Einheimischen überhaupt nicht zurechtkam. Und wenn die Geschwindigkeit oder aber auch die erste und zweite Welle Wattenbeks nicht funktionierten, dann waren die Juhra-Schützlinge aus der zweiten Reihe erfolgreich, beziehungsweise vernaschten sie die Gäste in zahlreichen Eins-gegen-eins-Situationen. Bemerkenswert waren die ersten zehn Minuten, in denen Wattenbek bereits vier Siebenmeter zugesprochen bekam – alleine drei davon zog Hannah Pauli.
Erschwerend kam für Norderstedt hinzu, dass sich Katharina Kaube im Tor der „Peitschen“ als Ass erwies. Nach dem ersten Durchgang standen auf ihrem persönlichen Konto 16 Paraden. Eigentlich war es fast ein Wunder, dass Norderstedt überhaupt so oft zum Abschluss kam. Denn die fahrige Offensive der Gäste wurde von Wattenbek häufig frühzeitig gestoppt. Immer wieder provozierten die Gastgeberinnen technische Fehler des HTN, um dann auf der Gegenseite eiskalt einzunetzen. „Zumindest kämpfen“ – so lautete das Motto Norderstedts zur Pause, in der Wattenbek eine haushohe 25:9-Führung verzeichnete.
Nach dem Wiederanpfiff ging es nur noch um die Höhe des Sieges. Ferner fragten sich die 150 Besucher, ob es Wattenbek gelingen würde, tatsächlich die 50-Tore-Marke zu knacken. Die Antwort lautete „ja“. Denn die Einheimischen kannten keine Gnade, bestraften nahezu jeden der zahlreichen Gästefehler und eilten somit einem in dieser Spielklasse schier unfassbaren Kantersieg entgegen. Per 6:0-Lauf stellte Wattenbek das Resultat flugs auf 31:9 (35.). Es war bezeichnend, dass Norderstedt seine ersten beiden Treffer nach der Pause per Siebenmeter erzielte und nach 41 Minuten erst elf Tore bejubelt hatte – die Juhra-Schützlinge zu diesem Zeitpunkt bereits 38. Selbst ein Torwartwechsel zur zweiten Halbzeit tat Wattenbeks Auftritt keinen Abbruch. Denn Franziska Schenk stand Kaube in nichts nach und stellte sich mit zwölf Paraden ins Schaufenster. Beim 40:15 durch Svenja Hollerbuhl war eine weitere Schallmauer durchbrochen (48.), beim 50:18 durch Janina Harms mit einem Wurf aus zweiter Reihe die nächste Marke geknackt (58.). Einziges Norderstedter Highlight: Zwischen der 45. und 48. Minute wehrte die Gästetorfrau Giulia Foelsche-Schiedat insgesamt sechs Bälle ab.
„Wir sind über 60 Minuten volles Tempo gegangen, das hat mir gefallen. Ebenso freut mich das gelungene Comeback von Vivian Zittlau. Mit ihr haben wir eine weitere sehr gute Option am Kreis“, erklärte Juhra, ohne dabei den Blick für die Realität zu verlieren. „Mit Ellerbek wartet nun eine ganz andere Aufgabe auf uns“, stellte er angesichts der erbärmlichen Leistung der wirklich bemitleidenswerten Gäste fest.
TSV Wattenbek: Kaube, Schenk - Lietzau (2 Tore), Zellmer (4), Bech (4), Harms (3), Potratz (10/davon 8 Siebenmeter), Pauli (10), Hollerbuhl (12), Kühn, Zittlau (2), Nell (1), Schult (1), Schulte (2).
Quelle:Holsteinischer Courier, 23.01.2017
Der TSV Wattenbek ist nach dem 13. Sieg in Serie verlustpunktfreier Halbzeitmeister und setzt mit dem 51-Tore-Sieg neue Maßstäbe in der Handball-Oberliga der Frauen.
TSV Wattenbek – HT Norderstedt 51:19 (25:9)
Die Gastgeberinnen lagen tatsächlich mit 0:1 im Rückstand (1.). dann aber ließen die Peitschen einen Knaller nach dem anderen folgen. 12:3 (13.) und 22:6 (25.) waren die Stationen auf dem Weg bis zur Pause. Das punktlose Schlusslicht war auch im zweiten Abschnitt nur ein Spielball. Hannah Pauli, Tanja Potratz und Svenja Hollerbuhl erzielten zusammen 32 Tore. Für einen Beitrag in die Mannschaftskasse bieten sich jedoch Tor Nummer 30 von Jessica Nell, 40 von Hollerbuhl und die 50 von Janina Harms an. „Das war Tempohandball aus dem Lehrbuch von der ersten bis zur 60. Minute. Die Mannschaft hat nie locker gelassen“, sagte Wattenbeks Trainer Andreas Juhra. Die 150 Zuschauer feierten den neuen Rekordsieg euphorisch. ör
Quelle: Kieler Nachrichten, 13.01.2017
Wattenbek. Die Frauen vom TSV Wattenbek sind echte Serientäter. Sie gewinnen Spiel um Spiel in der Handball-Oberliga. Die Männer der SG Wift wollen erst wieder eine Serie starten und eröffnen am Freitagabend den letzten Hinrundenspieltag.
TSV Wattenbek – HT Norderstedt (So., 17 Uhr)
Dem Spitzenreiter steht das Schlusslicht gegenüber. Wattenbek ist nach zwölf Spielen noch ohne Punktverlust, Norderstedt dagegen noch ohne Zähler. „Es steht außer Frage, dass wir auch dieses Spiel gewinnen wollen“, sagte TSVW-Trainer Andreas Juhra. Ziel ist der Hinrundenabschluss ohne Verlustpunkt. Deshalb will der Coach die stärkste Formation aufs Feld schicken und erst im Verlauf der 60 Minuten die Rotationsmaschine anwerfen. Inzwischen sind die Peitschen auf einem guten Weg. So kann Anne Zellmer das Spiel im zentralen Rückraum für Svenja Hollerbuhl lenken. Auch Maxie Bech und Janina Harms, die zudem im Innenblock gebraucht werden, sind für das Jobsharing im Rückraum prädestiniert. Auf der Torhüterposition ist Katharina Kaube die klare Nummer eins. Ob Franziska Schenk mitwirken kann, hängt von dem leicht verletzten Knie ab. Alternativ stünde Lea Pahlisch bereit. Vor ihrem Comeback nach langer Verletzungspause steht Vivian Zittlau.
Quelle: Kieler Nachrichten, 20.01.2017