Peitschen ließen es krachen

Wattenbeks Oberliga-Handballerinnen feierten 26:23-Sieg im Topspiel auf dem Ball des Sports

Daumen hoch: Die Wattenbeker Handballerinnen (v.l.) Janina Harms, Julia Steinbeck, Tanja Potratz und Katja Lietzau feierten auf dem Ball des Sport den Sprung auf Platz eins der Oberliga. © Jörg Lühn

Hamburg. Der TSV Wattenbek ist mit seinen Oberliga-Handballerinnen prächtig ins neue Jahr gestartet. Nach dem 26:23-Sieg beim bisher ebenfalls blütenweißen AMTV Hamburg sind die Peitschen einziger Klub ohne Punktverlust.

Entsprechend machten einige Spielerinnen die Nacht zum Tag und feierten auf dem Ball des Sports in Neumünster nach Herzenslust. Immer wieder begleitet von „Spitzenreiter-Spitzenreiter“-Rufen.

Dabei startete die Partie unter keinen guten Voraussetzungen. Der Ghettoblaster konnte keine einpeitschende Musik abspielen, weil Hannah Pauli, wie Mitspielerin Tanja Potratz verriet, das zur notwendigen Verbindung nötige Cinchkabel vergessen hatte. „In der Kabine hat niemand ein Wort gesprochen, die Anspannung war nicht zu messen“, sagte Rückraumspielerin Janina Harms.

Allerdings passten die Verbindungen auf dem Spielfeld bestens. Trainer Andreas Juhra hatte eine Taktik ausgetüftelt, die der AMTV nicht erwartet hatte: Übergänge an den Kreis und das Spiel über Außen. „Wenn etwas nicht geklappt hat, dann wurde eben gewechselt“, sagte der Coach.

So übernahm Anne Zellmer zwischendurch für Svenja Hollerbach die Spielregie, und Maxie Bech agierte für Harms im linken Rückraum. „Wir hatten über 60 Minuten konditionelle Vorteile und die breitere Bank“, sagte Juhra. Besonders Jette Stegmann profitierte als Linksaußen von der neuen Strategie. „Das war eine Top-Leistung“, sagte Julia Steinbeck über die sechsmalige Torschützin.

Rund 50 Fans waren zur Unterstützung mitgefahren. Nach dem zwölften Sieg in Serie wartet auf Handball-Obmann Ernst-Werner Jappe und sein Team nun noch mehr Arbeit. In der vergangenen Woche ist die Ausschreibung für einen Aufstieg in die Dritte Liga beim TSVW eingetroffen. „Natürlich machen wir uns darüber Gedanken“, sagte Jappe. Im Bereich des Zuschauerzuspruchs (Schnitt aktuell 149) fühle man sich drittligareif. Doch die Hans-Brüggemann-Schule, der Spielort in Bordesholm, ist zurzeit nicht tauglich für eine höhere Spielklasse. „Die Blendfreiheit ist durch die Fensterreihe oberhalb der Sitzplatztribüne nicht gegeben“, weiß Jappe. Dazu müsse im Bereich der Finanzierung noch ein hartes Brett gebohrt werden. Außerdem erhöhe sich der Aufwand für die Spielerinnen. „Wir werden alles sehr, sehr sorgfältig angehen“, sagte Jappe. Meldeschluss ist der 15. April, drei Spieltage vor Saisonende.

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 17.01.2017

Gute Keeper und gute Abwehrreihen

Wattenbeks Frauen gewinnen auch das Topspiel

AMTV Hamburg – TSV Wattenbek 23:26 (9:11)

Es war ein echtes Spitzenspiel, in dem die Wattenbekerinnen hellwach agierten. Nach dem Maxie Bech zum 5:2 (7.) traf, nahm AMTV-Coach Andre Peter eine Auszeit. Die Gäste ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. TSVW-Trainer Andreas Juhra war vom üblichen Spiel seines Teams abgewichen, ließe viele Übergänge an den Kreis spielen, was dafür sorgte, dass Jette Stegmann Platz bekam. Bis zum 7:4 (12.) hatte die Linksaußen schon dreimal getroffen. Erst nach dem 11:7 (27.) schlichen sich ein paar Wackler ein. Angetrieben von den 220 Zuschauern schaffte AMTV das 12:12 (34.) und ging beim 18:17 (43.) erstmals in Führung. „Ich hatte aber nie das Gefühl, dass wir verlieren können“, sagte Juhra. Aus dem 19:20 (49.) erwuchs trotz einer Zeitstrafe gegen Leandra Kühn durch zwei Siebenmetertreffer von Tanja Potratz sowie Svenja Hollerbuhl und Hannah Pauli ein 23:20-Vorsprung (53.), der als Basis zum Sieg reichte. ör

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 16.01.2017

TSV Wattenbek gewinnt das Duell der Giganten

Handball-Oberliga der Frauen: Juhra-Schützlinge besiegen im Spitzenspiel den AMTV Hamburg auswärts mit 26:23

Mit sechs Treffern beste Wattenbeker Torschützin im Topspiel: Jette Stegmann (li.). Foto: Sell
Hamburg. Das waren so genannte Big Points: Den Handballerinnen des TSV Wattenbek ist es gelungen, sich ein wenig von ihrem großen Konkurrenten im Kampf um den Titel in der Oberliga abzusetzen. Im Duell der beiden verlustpunktfreien Teams setzten sich die „Peitschen“ beim AMTV Hamburg in Rahlstedt mit 26:23 (11:9) durch und rangieren nun mit 24:0 Zählern an der Tabellenspitze.

„Nach wie vor schauen wir von Spiel zu Spiel. Daran wird auch dieser natürlich wichtige Erfolg nichts ändern. Nun wollen wir am kommenden Sonntag gegen Norderstedt die perfekte Hinrunde schaffen und auch die 13. Saisonpartie gewinnen“, erklärte Wattenbeks Trainer Andreas Juhra, der „unglaublich stolz“ auf die Leistung seines Teams war. Auch im direkten Duell mit dem AMTV konnte er sich auf die Breite seines Kaders verlassen und stellte die Hanseatinnen durch ständige Positions- und Spielerrotationen immer wieder vor neue Aufgaben. Gleich von Beginn an vollkommen konzentriert und fokussiert diktierten die Gäste das Geschehen (2:5/7.). „Im Nachhinein betrachtet hatten wir zu diesem frühen Zeitpunkt bereits Chancen, um den Sack zuzumachen“, haderte Juhra mit zwei verworfenen Siebenmetern in dieser Phase und drei vergebenen Gegenstößen. Aber das Wattenbeker Nervenkostüm flatterte vor 220 Zuschauern nur kurz, beim 7:11 (27.) hatten die Gäste alles im Griff. Nach einer anschließenden gut fünfminütigen Torflaute der „Peitschen“, in der die auffälligste AMTV-Akteurin Lea-Marie Knop (insgesamt elf Treffer) mit einem ihrer vier verwandelten Strafwürfe zum ersten Mal ausglich (11:11/33.), übernahmen wieder die Juhra-Schützlinge die Initiative (13:16/39.). „Wir haben mit hohem Aufwand gekämpft und bis auf Knop alle Gegenspielerinnen nahezu neutralisiert“, lobte Juhra sein Bollwerk. Selbst nach dem erneuten Ausgleich (17:17/42.) und der ersten AMTV-Führung der Partie (19:18), schien das positive Endergebnis nicht gefährdet. Als Wattenbeks Abwehrchefin Leandra Kühn für zwei Minuten auf die Bank verwiesen wurde, entschieden die verbliebenen fünf Feldspielerinnen die Phase in Unterzahl mit 1:0 für sich und stellten in der unmittelbar folgenden eigenen Überzahl einen Drei-Tore-Vorsprung her (20:23/53.). Auch eine Auszeit des AMTV warf die vollends fokussierten Gäste nicht mehr aus der Spur. „Wir haben die Deckung im Zentrum gebunden und auf Außen abgelegt“, analysierte Juhra und lobte vor allem Linksaußen Jette Stegmann, die sich mit sechs Toren aus sieben Möglichkeiten äußerst treffsicher präsentierte. dpb

 

TSV Wattenbek (Tore in Klammern): Kaube, Schenk - Hollerbuhl (5), Harms (4), Potratz (4 Siebenmeter), Kühn (1), Lietzau, Nell, Pauli (3), Stegmann (6), Schult, Schulte, Zellmer (1), Bech (2).

 

Quelle: Holsteinischer Courier, 16.01.2017

Wattenbek mit breiter Brust zum Topspiel

Am heutigen Sonnabend steigt das Gipfeltreffen in Rahlstedt. Unsere Redaktion unterhielt sich mit Gästetrainer Andreas Juhra.

Sein Wort hat beim TSV Wattenbek Gewicht: Trainer Andreas Juhra (links)

Es ist das Duell der Giganten – jedenfalls in der Frauenhandball-Oberliga. Um 16 Uhr steigt am heutigen Sonnabend an der Scharbeutzer Straße in Rahlstedt das Topspiel zwischen den verlustpunktfreien Titelaspiranten AMTV Hamburg und TSV Wattenbek. Es ist am zwölften Spieltag gleichzeitig das Duell zwischen der besten Deckung (315:194 Tore aufseiten des AMTV) und dem besten Angriff (371:263 Tore aufseiten der „Peitschen“). In der vergangenen Saison entschieden die „Peitschen“ sowohl das Hinrundenspiel vor eigenen Rängen mit 26:20 als auch die Auswärtspartie mit 32:28 für sich. Aber seitdem hat sich auf beiden Seiten viel getan. Wattenbeks Coach Andreas Juhra stellte sich im Vorfeld des Krachers den Fragen unserer Sportredaktion.

 

 

 

 

Wie blicken Sie auf die Aufgabe beim AMTV?

Juhra: Wir fahren mit breiter Brust nach Hamburg, aber die hat auch der AMTV – und zwar zu Recht. Wir haben den Vorteil, dass wir dort nicht gewinnen müssen. Außerdem will ich das Spiel nicht zu hoch stilisieren, weil es die Meisterschaft nicht entscheiden wird. Es gilt das Credo: Wir treten mit dem Willen zu gewinnen an, haben aber im Bewusstsein nicht den Druck des Gewinnenmüssens.

 

Wie lief die Vorbereitung ab?

Wir haben insbesondere auf der mentalen Schiene daran gearbeitet, unseren Frauen den Siegesdruck zu nehmen und dem in Hamburg ausgerufenen Hype vom Mega-Duell entgegenzuwirken. Ohne Zweifel ist es auf dem Papier eine Spitzenpaarung, denn es treten zwei bislang ungeschlagene Mannschaften gegeneinander an. Aber es ist kein Endspiel. Danach kommen noch 14 weitere Punktspiele inklusive einer eigenen Heimpartie gegen AMTV. Es muss also das bisher Erreichte, so beeindruckend es ist, erst noch bestätigt werden. Außerdem will ich tunlichst vermeiden, dass sich ein Wir-können-sowieso-alles-Rhythmus einschleicht. Im spielerischen Bereich haben wir versucht, einige Mittel einzustudieren, die die ausgeloteten Schwächen in der ansonsten starken AMTV-Defensive aufdecken. Diese Mittel wollen wir aber auch im generellen Verlauf der Rückrunde etablieren.

 

Wie lautet Ihre Trainer-Philosophie?

Ich bin die Selbstkritik in Person. Das Streben nach stetiger Verbesserung ist ein Punkt, den ich immer wieder in den Vordergrund stelle und sehen will. Zusätzlich ist der sportlich-mentale Faktor sehr wichtig. Du musst die Spielerinnen immer hungrig halten, um nicht auf einer guten Basis zu verharren. Denn dafür kriegst du irgendwann die Quittung. Wir müssen uns nach jedem Spiel neu hinterfragen, die Ziele immer höher stecken und daran wachsen.

 

Was sind die Gründe für Wattenbeks Leistungssteigerung gegenüber 2015/16?

Mit Hannah Pauli, die im Vorjahr verletzt war, Anne Zellmer und Maxie Bech haben wir in der Kaderbreite einen Tick mehr Qualität. Zudem sind meine Spielerinnen voll auf Handball fokussiert, wenn sie antreten – egal ob im Wettkampf oder Training. Das hatte ich von Anfang an eingefordert, und die Mannschaft setzt es erstklassig um. Wir spielen konsequent von der ersten bis zur letzten Minute. Die Mentalität ist eine der größten Wattenbeker Stärken. Das hat die Mannschaft in der vergangenen Saison auswärts nicht in der aktuellen Art und Weise hinbekommen.

 

Ist die 3. Liga ein Thema in Wattenbek?

Aus sportlicher Sicht habe ich da kaum Bedenken. Im finanziellen Umfeld würde dann natürlich etwas mehr Unterstützung benötigt werden als jetzt. Aber dafür bin ich der falsche Ansprechpartner.

 

Gibt es bereits konkrete Planungen für den Aufstiegsfall?

Natürlich überlegt man, was wäre wenn. Aber momentan liegt alles auf Eis. Wenn wir in der Rückrunde im Februar oder Anfang März merken, dass es ernst wird, dann werden entsprechende Gespräche mit den Spielerinnen und den Sponsoren geführt.

 

Bleiben Sie über die Saison hinaus in Wattenbek?

Eine Vertragsverlängerung wurde noch nicht thematisiert.

 

Müssen Sie im Topspiel Ausfälle verkraften?

Ja. Die Langzeitverletzte Ana-Lena Bustorf und Vivian Zittlau, die noch geschont werden soll, werden fehlen.

 

Quelle: www.courier.de, 14.01.2017

Das Duell der Seriensiegerinnen

AMTV Hamburg – TSV Wattenbek (Sbd., 14 Uhr)

Ohne Verlustpunkt sind beide Mannschaften bisher durch die Saison (elf Spiele) spaziert. „Ich weiß nicht, ob es das zu diesem Zeitpunkt der Saison schon einmal gab“, sagte Wattenbeks Trainer Andreas Juhra. In der jüngeren Vergangenheit gab’s eine solche Szene nicht. Zuletzt waren nur Olympia Neumünster (1995) und der TSV Owschlag (2005) zum Jahreswechsel verlustpunktfrei. Im Vorjahr hatten Viöl und Todesfelde jeweils vier Minuspunkte auf dem Konto. Juhra möchte das Spiel ohnehin nicht so hoch aufgehängt wissen. „Es ist ein Topspiel, aber kein Megaduell“, sagte der Coach. Im Training hängte sich das Team voll rein, so dass der Coach feststellte: „Wir haben richtig gut gearbeitet.“ In der Vorbereitung auf das Spiel, so Juhra, habe er die AMTV-DNA entschlüsselt. Die Aufgabe lautet einfach, nur mehr als 23 Tore zu werfen. Weil das Wattenbeker Spiel nicht mehr nur auf Svenja Hollerbuhl (93 Tore) und Janina Harms (73) zugeschnitten ist, können jederzeit andere Spielerinnen als Torschützen in die Bresche springen. Juhra nennt die erst 18-Jährige Maxie Bech in einem Atemzug mit Hannah Pauli. Als effektive Siebenmeterschützin zeigte sich bislang Tanja Potratz, die 32-Mal von der Markierung traf.

 

Quelle: Kieler Nachrichten, 14.01.2017